Archiv HGT

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Hier finden Sie Informationen über die Aktivitäten der HGT in den Jahren 2010 bis 2015.

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HGT Archiv 2015
Abstracts

Rückblick Thaitag 2015

Der Thaitag 2015 – ein Syposium über den Buddhismus in Thailand und Laos

Der Thaitag 2015 stand ganz unter dem Thema Buddhismus in Thailand und Laos. Dieses Mal ohne ein kulturelles Rahmenprogramm, präsentierte er die aktuelle Forschung von Doktoranden und Magistranden der Thaiistik am Asien-Afrika-Institut. Geschichte und Praxis des thailändischen und laotischen Buddhismus stehen nun bereits seit einigen Jahren im Fokus der Forschung an der Abteilung Sprachen und Kulturen Südostasiens. Insbesondere das als Teil des Dorisea-Netzwerks etablierte Forschungsprojekt “Der laotische Sangha und die Moderne” (mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Bounleuth Sengsoulin und Khamvone Boulyaphonh) verdient in diesem Zusammenhang Erwähnung.
Das Grundsatzreferat auf dem wissenschafllichen Symposium gab Dr. Prapod Assavavirulhakarn (Chulalongkorn University), der als einer der namhaftesten Gelehrten auf dem Gebiet der Buddhismuskunde in Thailand und weltweit gilt und im WS 2015/16 als Numata-Gastprofesur am Zentrum für Buddhismuskunde unterrichtet. Seine Vortrag The Reappearance of the Present Buddha Gautama and the End of Buddhism entfachte eine rege Diskussion. Die Kunsthistorikerin und Tibetologin Dr. Elisabeth Haderer erläuterte in ihrem Vortrag die Schätze der buddhistischen Kunst in Thailand.
Angesichts der langjährigen Beziehungen zwischen Thailand und Deutschland ehrte die thailändische Botschafterin Nongnuth Phetcharatana mit der Eröffnung des Thaitags. Ihr sei ebenso gedankt wie Herrn Stefan Krohn vom Königlich-Thailändischen Honorargeneralkonsulat in Hamburg für sein Grußwort.

Der Thai-Tag 2015 (am 12. Dezember) umfasste neben einem wissenschaftlichen Symposium auch eine Fotoausstellung zum Buddhismus in Thailand. Die von Studierenden der Hamburger Thaiistik in Thailand gemachten eindrucksvollen Fotos wurden im Thaiunterricht von den Studierenden unter Leitung unserer Thai-Lektorin Frau Pannarai Büchmann fachkundig auf Thai und Deutsch erläutert. Die Ausstellung, die bis Anfang Januar im Foyer des Asien-Afrika-Instituts zu bewundern war, traf auf ein großes Interesse.
Abstracts

Rückblick Südostasientag 2015

Südostasientag an der Universität HamburgPDF Download
am Samstag, den 13. Juni 2015,
von 9:30 Uhr bis 21:00 Uhr im Asien-Afrika-Institut,
Hauptgebäude der Universität Hamburg, Flügelbau Ost,
Edmund-Siemers-Allee 1,
20146 Hamburg
Einritt frei
Während des Südostasientags am 13. Juni 2015 wurde auch eine Ausstellung eröffnet, die Bilder des Hamburger Fotografen Jochen Voigt von seinen Reisen nach Laos und Kambodscha zeigen. Diese Bilder vermitteln ein beeindruckendes Panorama des Alltagslebens, der kulturellen Glanzlichter und der hochstehenden, vom Buddhismus geprägten Kulturen dieser beiden östlichen Nachbarn Thailands.
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Ein Turnier im Thaischach am Südostasientag 2015 zu Ehren des Retters von Ayutthaya

René Gralla

Er gilt als einer der größten Feldherren Thailands: Naresuan der Große (1555 – 1605), der die Nation aus der seinerzeitigen Abhängigkeit von Birma befreite. In diesem Jahr hätte Somdet Phra Naresuan Maharat seinen 460. Geburtstag gefeiert. Und weil der Monarch, den die Experten als einen der begabtesten Strategen in der Militärgeschichte Südostasiens rühmen, ein großer Fan war des Makruk – an dessen Brett er gerne saß, um im verkleinerten Maßstab den optimalen Aufmarsch seiner Truppen zu simulieren -, ehrt der Fachbereich Thaiistik während des Südostasientages der Hamburger Universität am 13. Juni 2015 den legendären Herrscher auf besondere Art: mit dem „PTT King Naresuan The Great Memorial Makruk Tournament“.
Der Leistungsvergleich im Lieblingsdenksport des genialen Königs – Makruk ist eine eigenständigen Version des Schachspiels, die sich in Thailand und Kambodscha entwickelt hat und in beiden Ländern äußerst populär ist bis zum heutigen Tag – wird am zweiten Junisonnabend durchgeführt in enger Kooperation mit der Naresuan University. Das Dekanat der akademischen Lehrstätte im nordthailändischen Phitsanulok hat deswegen eine Miniatur ihres royalen Namensgebers als ersten Preis für das Hamburger Turnier gestiftet. Außerdem werden in Phitsanulok beinahe zeitgleich ebenfalls Makruk-Wochen gestartet. Ein sportlicher Doppelschlag, der neben der allein schon bemerkenswerten Symbolik auch eine wissenschaftliche Perspektive aufweist: Die Verantwortlichen in Hamburg und Phitsanulok denken gerade intensiv nach über ein gemeinsames Forschungsprojekt, das die Interdependenzen zwischen siamesischer Hochkultur und der Entwicklung einer regionalen Schachvariante wissenschaftlich untersuchen soll. Das bevorstehende Turnier steht nach einer Makruk-Premiere vor drei Jahren, die Hamburgs Fachbereich Thaiistik im Mai 2012 auf Initiative des Hamburger Autors Dr. René Gralla organisiert hatte, erneut weltweit konkurrenzlos da: Abgesehen von den besagten und nunmehr alsbald zwei Events in der Hansestadt hat es Thaischach-Wettkämpfe außerhalb der Grenzen des Königreichs Siam bisher noch nie gegeben. Die diesjährige Folgeveranstaltung, das „PTT King Naresuan The Great Memorial Makruk Tournament“, führt dabei das Kürzel „PTT“ nicht ohne Grund: Thailands staatlicher Erdöl- und Erdgaskonzern hat Spielsets beigesteuert plus einen weiteren wertvollen Preis, eine Makruk-Edition mit Steinen aus Glas für Sammler. Die erste Runde des „PTT King Naresuan The Great Memorial Makruk Tournament“ 2015, das nach Schnellschachregeln ausgetragen wird (10 Minuten pro Spieler und Partie), beginnt am Südostasientag im Afrika-Asien-Institut der Universität Hamburg um 12 Uhr. Anmeldeschluss ist eine Viertelstunde vorher; die Turnierleitung liegt in den Händen von Dr. René Gralla und Jürgen Woscidlo.

Bericht über das Makrukturnier am Südostasientag auf der Seite der Naresuan-Universität in englischer Sprache

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Norddeutsche Kids auf den Spuren von König Naresuan…

…beim zweiten Makruk-Turnier an der Universität Hamburg

René Gralla

Bauchige kleine Kegel stehen Spalier, wie aus dem Experimentierkasten eines Pagodenbaumeisters. Dazwischen die Köpfe stolzer Pferde, die sich gerade zu sammeln scheinen für den großen Aufgalopp. Hinweg über eine Reihe runder Stolpersteine, die eine vorgeschobene Frontlinie markieren.
Gleich wird Bewegung kommen in dieses dreidimensionale Stillleben, das unwillkürlich halluzinieren lässt von entrückten Tempeln am Ufer des Chao Phraya. Während aus anderen Sphären zarte Melodien herüberwehen, die allein der Betrachter hören kann. So hitzeschwer und sehnsuchtsvoll, dass der Wunsch übermächtig wird, dieser süße Schmerz möge nie vergehen.
Dabei geht es hier eigentlich bloß um Schach. Allerdings wird an jenem Junisonnabend in der Universität Hamburg nicht die sonst übliche Standardversion verhandelt – darauf deutet schon das eingangs beschriebene exotische Design der Spielsteine hin – , sondern eine spezielle Version der Mattkunst, die sich in Thailand entwickelt hat. Und dort unter dem Begriff „Makruk“ äußerst populär ist.

Ein Wettkampf im besagten Siamschach gehört zu den Highlights während des Südostasientages 2015 im Afrika-Asien-Institut wenige Schritte vom Bahnhof Dammtor entfernt. Botschafter von Schlüsselnationen wie Indonesien und Thailand diskutieren die aktuelle politische Situation in der Region, und zwischendurch werden die fachkundigen Besucher mit Kampfsportvorführungen und traditionellen Tänzen unterhalten.
Und obendrein eben auch Schach. Warum ausgerechnet der nicht gerade simple Denksport ein wichtiger Programmpunkt ist, erläutert der Hamburger Journalist René Gralla, der das Makruk-Event nach einem ersten Turnier 2012 am selben Ort nun schon zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Schachlehrer Jürgen Woscidlo organisiert: „Wer sich auf das Spiel einlässt, hat nicht nur Spaß wegen der intellektuellen Herausforderung, sondern wird auch viel über die Kultur des Landes erfahren.“

Das beginnt bereits mit den leicht abgewandelten Regeln. Im Makruk fehlen zwei Figuren, die das bekannte Normaloschach gerade für Anfänger schwer zu kontrollieren und oft frustrierend machen: die alles niederwalzende Dame und hektische Läufer. Stattdessen stehen dem Siamschach-König auf dem Brett ein bescheidener Adjutant (thailändisch: „Met“) und zwei auch nicht übermäßig ambitionierte adlige Berater (genannt „Khon“) zur Seite. Konsequenz: „Selbst Neueinsteiger halten einem erfahrenen Gegner lange genug stand, dass eine Niederlage nicht als demütigend empfunden wird“, kommentiert Turnierdirektor Gralla. Ein Gesichtsverlust werde vermieden, und das sei äußerst wichtig im thailändischen Gesellschaftsleben.
Obendrein spiegelt Makruk die besonderen geographischen Verhältnisse in Südostasien wider. Auf dem Brett sind die aus dem internationalen Schach bekannten und von schweren Kampfwagen inspirierten Türme ersetzt worden durch schnelle Boote („Rua“ in der Landessprache), weil Wasserstraßen in der Region meist die besten Verbindungswege waren (und es oft bis heute sind). „Folgerichtig kann man eine Partie als amphibische Operation definieren“, analysiert Makruk-Experte Gralla. „Die Armeen, unterstützt von Schiffen mit geringem Tiefgang, den ‚Rua‘, kämpfen sich langsam voran durch überflutete Reisfelder.“

Um das zu veranschaulichen, hat Gralla ein Riesenset gebastelt und im Spielsaal installiert: Auf blau eingefärbter Fläche, die ein Überschwemmungsgebiet symbolisiert, bilden Lego- und Playmobil-Männchen versprengte Platoons. Fette Elefanten recken drohend ihre Rüssel, und Mini-Segler lauern an den Flanken.

Über mehrere Planquadrate zieht sich unter Verwendung thailändischer Buchstaben der Schriftzug „Thonburi“: eine Reverenz an die Schlacht von Thonburi, die der damalige Feldherr Taksin (nicht zu verwechseln mit dem zwangsexilierten Politiker Thaksin Shinawatra der Gegenwart) nach der zweiten burmesischen Invasion und der Zerstörung der alten Hauptstadt Ayutthaya am 6. November 1767 gewann. Indem seine Flussarmada, das hatte der Makruk-Kenner Taksin zuvor nächtelang am Brett mit den Booten des Siamschachs geübt, den entscheidenden Schlag führte.
Makruk als konkurrenzlos unterhaltsamer Geschichtsunterricht: Spielerisch wird der Interessierte mit zentralen Akteuren aus Thailands stolzer Vergangenheit bekannt gemacht. Schließlich haben außer dem Heerführer Taksin auch andere Heroen Siams das Spiel als strategische Übung äußerst geschätzt. Und einer von ihnen hat jetzt der Hamburger Veranstaltung posthum seinen Namen gegeben: Naresuan der Große, der die Nation Ende des 16. Jahrhunderts gegen die Burmesen verteidigte und 2015 seinen 460. Geburtstag gefeiert hätte. Entsprechend heißt der Showdown schlauer Köpfe „PTT King Naresuan The Great Memorial Makruk Tournament“ – wobei das einleitende Kürzel einen potenten Supporter aus der Gegenwart signalisiert: Thailands staatlicher Erdölkonzern PTT, der die Förderung des Makruk als nationale Aufgabe begreift und deswegen sogar Meisterschaften in seinem Stammland durchführt, hat Spielsets sowie den ersten Preis beigesteuert, eine spezielle Siamschachedition aus Kristall.
Der Hamburger Leistungsvergleich im Lieblingsspiel des kriegerischen Herrschers geht über die Bühne in enger Kooperation mit Thailands Naresuan University, die sich dem Erbe des legendären Königs verpflichtet fühlt. Das Dekanat der akademischen Lehrstätte in Phitsanulok hat eine Miniatur ihres royalen Patrons als weiteren Hauptpreis gestiftet.

Damit nicht genug: Das Hamburger Turnier ist der symbolische Auftakt eines transkontinentalen Doppelevents: Nach der letzten Runde an der Elbe starten mehrere tausend Flugkilometer östlich Makruk-Wochen im Geist von König Naresuan. Und außerdem haben die Verantwortlichen an beiden Universitäten auf Initiative des Makruk-Experten Gralla ein ambitioniertes Joint Venture angeschoben. Wie sich Makruk in Siams Literatur und bildender Kunst niedergeschlagen hat und von den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen rezipiert worden ist, das soll wissenschaftlich untersucht werden. Parallel ist ein Sozialprojekt angedacht: Thaischach in entlegene Dörfer bringen, um die Generationen im Spiel zu vereinen. Auf diese Weise werden Teenys ohne stures Pauken fit in Mathe, und Menschen 60 plus beugen Demenzerkrankungen vor.
„Heute ist der erste Tag einer langen und spannenden Reise“, kann denn auch Professor Volker Grabowsky vom Hamburger Afrika-Asien-Institut ohne Übertreibung sagen, als er die Turnierteilnehmer begrüßt. Die Titelanwärter, unter ihnen auch Schüler des Schachlehrers und Orga-Team-Mitglieds Woscidlo, geben entsprechend richtig Gas.

Die stilisierten Mini-Pagoden des Makruk-Szenarios entfalten eine ungeahnte Eigendynamik, landen mal hier und dort, blitzartig platziert von flinken Händen, und allenthalben stürmen auch die Pferde der Siamarmeen durchs Getümmel. Schach muss wirklich nicht langweilig sein und kann auch den Zuschauern etwas bieten, zumal für das Naresuan-Memorial eine verkürzte Bedenkzeit gilt, nämlich maximal zehn Minuten pro Spieler und Partie.
Ungeschlagen setzt sich am Ende ein Mann durch, der Makruk einst im Familienkreis lernte und heute mit seiner Lebenspartnerin ein thailändisches Restaurant in Hamburg führt: der 53-jährige Weeraphon Junrasatpanich.

Aber gleich dahinter folgen junge Supertalente aus Woscidlos Kaderschmiede: Ghreesham Manjunath – indem der Neunjährige bravourös die Vize-Meisterschaft holt, demonstriert er, warum Indien, die Heimat seiner Eltern, als Geburtsland des Schachspiels gilt – und der Drittplatzierte Konrad-Leo Adler (10).
Norddeutsche Kids entdecken Thailands Makruk: Das hätte sich Makruk-König Naresuan gewiss nicht träumen lassen. Aber es hätte ihm bestimmt gefallen.

Thai-Sprachschnupperkurs am Südostasientag

Kurzbericht von Natthaly Natschke

Anlässlich des diesjährigen Südostasientags fand ein einstündiger Schnupperkurs für Interessenten der thailändischen Sprache statt. Dieser lockte zahlreiche Menschen jeden Alters und unterschiedlichsten Hintergründen an. So waren unter anderem Studieninteressierte vertreten, ebenso wie Mitarbeiter des Honorargeneralkonsulats Hamburgs, Buchautoren und viele weitere, so dass letztendlich der Veranstaltungsraum so gut gefüllt war, dass noch weitere Stühle aus dem Nebenraum geholt werden mussten.
Nach einer Einführung in das thailändische Alphabet, sowie einiger grammatikalische Grundlagen, gab es eine praktische Übung. Gemeinsam erlernten die Teilnehmer einen kurzen Dialog und konnten sich am Ende mit ihrem Namen vorstellen und die anderen nach ihrem Wohlbefinden fragen. Zeit war außerdem für einen kurzen Einblick in die thailändische Kultur.
Insgesamt war der Schnupperkurs und die Anwesenden verließen ihn mit vielen interessanten Einblicken in die thailändische Sprache, sowie einer kleinen Vokabelliste, die sie auch noch später an das Erlernte erinnern sollte.

Indonesisch-Sprachschnupperkurs am Südostasientag

Kurzbericht von Herrn Arjuna Riozaldi und Frau Ecie Linasari

Der Indonesisch-Schnupperkurs am SOA-Tag ist ganz gut gelaufen. Wir hatten ca. 11 Teilnehmer und sie waren aktiv beteiligt. Manche waren schon mal in Indonesien und die anderen haben Interesse an Indonesien wegen Bali, Südostasien- Linguistik und allgemeiner Sprache, als auch an indonesischer Kolonialgeschichte. Wir hatten auch kurze Videoclips über die indonesische Kultur gezeigt und alle waren darüber sehr begeistert. Wir haben allgemeine Informationen über Indonesien verteilt. Auch einfache Sätze haben wir gebildet: Wie man sich auf Indonesisch vorstellt, begrüßt und ein paar Wortsätze. Außerdem gaben wir Tipps, wo man Indonesisch lernen könnte. Wir haben auch Infos über unseren Bachelor- und Masterstudiengang zur Verfügung gestellt. Dafür verteilten wir auch Informationsmaterial wie z.B. unsere Broschüre.
Das war ein wunderbarer Tag für uns. Wir haben uns gefreut, dass wir in zwei Stunden über Indonesien erzählen und gleichzeitig etwas Indonesisch beibringen konnten.

Lesung aus Laksmi Pamuntjaks Roman Amba (2012), deutsch: Alle Farben Rot

Kurzbericht von Dr. Martina Heinschke

Zur Lesung aus Laksmi Pamuntjaks Roman Amba (2012), deutsch: Alle Farben Rot (Erscheinungstermin: 28.9.2015 bei Ullstein) waren etwa 20 Zuhörer gekommen. Die Übersetzerin Martina Heinschke gab eine kurze Einführung und las einige Ausschnitte vor. In dem Roman setzt sich Laksmi Pamuntjak mit einem schwierigen Kapitel der indonesischen Geschichte auseinander: der politischen Polarisierung der 1960er Jahre, den Massakern von 1965 und der anhaltenden Verfolgung der politischen Linken während der sog. Neuen Ordnung unter General Suharto. Mit der neuen „Erinnerungsliteratur“ der „Nachgeborenen“, nunmehr 50 Jahre nach den Ereignissen, könnte erneut Bewegung in die Aufarbeitung dieses nationalen Traumas kommen, das die Studierenden der Abteilung aus anderer Perspektive in ihrer Ausstellung zum Exil in den Niederlanden beleuchteten. Die Lesung gab einen Vorgeschmack auf Indonesien als Gastland der Frankfurter Buchmesse, wo das Thema 1965 auch durch andere Romane und Veröffentlichungen einen prominenten Platz haben wird.

HGT Archiv 2014

Dienstag, den 2. Juli 2014PDF Download
Zeit: 18 Uhr ct
Ort: Raum 122, ESA Ostflügel
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg

Walther Kaspar-Sickermann zeigt seinen Dokumentarfilm “Meine Besuche bei Abepha: Bei den Lisu in Nordthailand”

Die Geschichte einer Lisu-Familie und ihres Dorfes

Momentaufnahmen über 29 Jahre (1982 – 2011)

Filmvorführung (66 min.) mit einführendem Vortrag des Autors.

Der Film begleitet die Familie von Abepha und Awuma. Ihre acht Kinder wachsen heran und gründen eigene Familien. Gleichzeitig ergeben sich auch Einblicke in das Alltagsleben und die Wandlung ihres Dorfes, in dem dank Drogengeschäften nun auch Villen hinter mit Glasscherben besetzten Mauern stehen.

Prof. Dipl.-Ing. Walther Kaspar Sickermann

unterrichtete bis 1992 die Fächer Kerntechnik und Maschinenelemente an der Fachhochschule Hamburg. Er ist heute in Pension und hatte viele Reisen in Südostasien unernommen. Sein Motto lautet: “… ich frage nicht, ich forsche nicht, ich beobachte!”

Dienstag, den 3. Juli 2014PDF Download
Zeit: 18 Uhr ct
Ort: Raum 118, ESA Hauptgebäude
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg

Lanna Today: Identity in Multilingualism

Today’s Lanna society prominently involves its socio-cultural identity as seen in signs in public spaces and social practices amidst a revival of multilingualism, especially in its capital – Chiang Mai. The identity of the region recognized as Müang has undergone cultural maintenance, revitalization and resurgence with enthusiasm among the inhabitants of various diverse cultural backgrounds. The word Müang refers to the state of being or belonging to the inhabitants of Lanna or the eight northermost provinces of Thailand whose ancestors are the Tai Yuan people. The diversity of languages and cultures in Lanna as has been revealed through the use of mixed languages on written signs indicates a compromise between the interaction of global and local features. The region defined here as Müang has experienced a cultural revival of the Kam Müang or Lanna language, the Dam Hua custom during the Songkran Festival, and the traditional Müang dress. These identity features are being practiced and promoted continuously throughout the whole region of Lanna within a society of increasing hybrid contexts.

Asst. Prof. Dr. Phattharathanit Srichomthong

teaches linguistics at the Faculty of Liberal Arts, Maejo University, Chiang Mai. She is currently Visiting Professor at the Asien-Afrika-Institut engaged in a project on Lanna language and culture.

Dienstag, den 5. Juli 2014PDF Download
Zeit: 15.30 Uhr ct
Ort: Raum 120, ESA Ost
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1,
20146 Hamburg

Western Influence on Twentieth Century Thai Literature

Modern Thai literature inherited Western literary genres, such as novel and short story which later on become the major trend of contemporary Thai literature. Even though Thai writers came forward with their own contents, ideas and forms of expression, Western influences can still be traced, both directly and indirectly, in the 20th Century Thai fiction. A distinguished amount of contemporary Thai fiction expressed distinctive features in subjects, forms, concepts and styles which are similar to those of modernism and postmodernism in the West. Thai writers in the globalized context share similar visions of anti-globalisation and anti-capitalism with international writers in this Global Village. With the expansion of translation in the world book market, Thai writers have been influenced or have been inspired by many world masterpieces, especially of the West.

Prof. Dr. Trisilpa Boonkhachorn

teaches Comparative Literature at Chulalongkorn University, Bangkok. She has been visiting professor of Thai Studies at the Asien-Afrika-Institut in 2008 and currently during the summer semester 2014.

Dienstag, den 8. Juli 2014PDF Download
Zeit: 18 Uhr ct
Ort: Raum 125, ESA Hauptgebäude
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg

Thai Studies: On the Road to Nowhere?

New trends of research in the diverse field of Thai Studies in Thailand will be analysed from various angles. The focus will be laid on the most interesting and influential trends. What are their impacts both on the academic community in particlar and on Thai society as a whole?

Prof. Dr. Trisilpa Boonkhachorn

teaches Comparative Literature at Chulalongkorn University, Bangkok. She has been visiting professor of Thai Studies at the Asien-Afrika-Institut in 2008 and currently during the summer semester 2014.

Dienstag, den 11. Juli 2014PDF Download
Zeit: 16 Uhr ct
Ort: Raum 222, ESA Ostflügel
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg

Historical Narratives and Nationalist Discourses in Cambodia’s Modern History and Contemporary Politics

A successor to the powerful Khmer Empire that once dominated much of mainland Southeast Asia, the modern state of Cambodia became seriously weakened during the 18th and first half of the 19th centuries as a vassal of either Thailand or Vietnam, or both. After gaining independence from French rule in 1953, Cambodia enjoyed a brief period of stability and prosperity until the country plunged into a long period of civil wars under a number of successive and antagonistic regimes during the Cold War era. Besides domestic infighting, each of these Cambodian regimes also engaged in nationalist propaganda, and selective memory of national histo-ries, to bolster their own domestic legitimacy. This lecture traces the different versions of historical narratives and selective histories as portrayed during the Cold War under Sangkum Reastr Niyum (1955–1970), Khmer Republic (1970–1975), Democratic Kampuchea (1975–1979), and People’s Republic of Kampuchea (1979–1989). It then discusses how such historical narratives and selective memories are being used by the two competing political parties in contemporary Cambodia, namely the ruling Cambodian People’s Party and the opposition party, the Cambodia National Rescue Party, to advance their respective domestic power bases, as well as the its implications on the future of Cambodian politics.

Dr. Sok Udom Deth

received his B.A. in Sociology from Bogazici University (Turkey), his M.A. in Southeast Asian Studies from Ohio University (USA), and his Ph.D from Humboldt University of Berlin (Germany). Currently, Dr. des. DETH is Dean of Academic Affairs and teaches history and political science courses at Zaman University in Phnom Penh, Cambodia

Dienstag, den 9. Dezember 2014PDF Download
Zeit: 18 Uhr ct
Ort: Raum 123, ESA, Ostflügel
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg

Echoes from a revolution: The history of Siam in eighteenth-century European sources

Siamese history during the second half of the eighteenth century AD is marked by a number of political disruptions: the decline and fall of the Ban Phlu Luang dynasty and the destruction of the city of Ayutthaya in 1767; the Thonburi interregnum of King Taksin from 1767 to 1782; and the ascendency of a new ruling house in Bangkok under the reign of Rama I (r. 1782-1809). Although these events involved political, institutional and intellectual changes that fundamentally transformed the Siamese state within a few decades, historical sources dating from this turbulent period are scant. I will examine a number of Western accounts on Siam written in the eighteenth century, assess their contribution to Thai historiography, and demonstrate how these narratives relate to a more general European discourse on revolution and political change in Asia.

Prof. Dr. Sven Trakulhun

teaches history at the Universities of Zurich and Konstanz. His teaching and research concentrates on the history of global interaction, focusing in particular on Europe, Thailand and Southeast Asia in the period 1500-1900. He is the author of Siam und Europa. Das Königreich Ayutthaya in europäischen Berichten, 1500–1670 (2006) and edited Biography Afield in Asia and Europe (2013) and Delimiting Modernities: Conceptual Challenges and Regional Responses (2014).

HGT Archiv 2013
Termine und VeranstaltungenPDF Download

Vorträge der Abteilung Sprachen und Kulturen Südostasiens (Arbeitsbereich Thaiistik) und der Hamburger Gesellschaft für Thaiistik e.V. (HGT)

Prof. Dr. Ampha Otrakul, Chulalongkorn University

Thema: “Das siamesische Brieftagebuch von Graf Friedrich zu Eulenburg aus dem Jahre 1862: eine west-östliche Begegnung”

Am Montag, den 6. Mai 2013

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 221

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

Dem Vortrag liegt das Tagebuch von Friedrich Albert Graf zu Eulenburg, dem Leiter der großen preußischen Siam-Mission von 1862, an seine Verwandten zugrunde. Zahlreiche kritische Bemerkungen darin spiegeln die kulturellen und geschichtlich bedingten Unterschiede zwischen Siam und Preußen wider. In ihrer Analyse spürt Frau Prof. Dr. Ampha Otrakul den vielfältigen Ursachen für diese Unterschiede nach und versucht, Verständnis für diese zu wecken. So wird ein bedeutender Staatsmann gewürdigt, der mit dem nach ihm benannten Vertrag vom Februar 1962 die Grundlage für die nunmehr 151 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand legte.

Prof. Dr. Ampha Otrakul

Professor Emeritus an der Deutschabteilung der Chulalongkorn Universität in Bangkok.

Für ihre Verdienste um die Förderung der deutschen Sprache und Kultur in Thailand wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1985) und mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1996) geehrt.

Am Dienstag, den 28. Mai 2013PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 222

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

Dr. Catthiyakorn Sasitharamas, Srinakharinwirot University, Bangkok

“Die Rolle der deutschen Gemeinschaft in Bangkok während der Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reichs”

Im Jahre 1925 wurden die während des Ersten Weltkriegs unterbrochenen Beziehungen zwischen Thailand (bis 1939 noch Siam) und Deutschland wieder aufgenommen. Es ließen sich nun auch wieder deutsche Staatsbürger in Thailand nieder, als Geschäftsleute, Diplomaten, Künstler, Lehrer und in vielen anderen Berufen. Wie wurden sie in Thailand aufgenommen? Welche Rolle spielten sie in der siamesischen Gesellschaft.

Dr. Catthiyakorn Sasitharamas

ist seit 2012 Dozentin für das Fach Geschichte an der Srinakharinwirot Universität in Bangkok. Ende 2012 wurde sie an der Universität Hamburg mit einer Dissertation über die Entwicklung der deutsch-thailändischen Beziehungen in den Jahren 1919 bis 1945 promoviert.

Tuesday, 04 June 2013PDF Download

Time: 18 Uhr ct

Place: Room 222

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

Dr. Oliver Tappe, Max-Planck-Institut für Ethnologie, Halle

Houaphan Ethnohistory of an Upland Frontier in Southeast Asia

According to official Lao historiography, the northeastern province of Houaphan is considered as ‘Birthplace of the Lao People’s Democratic Republic’. Indeed, the impenetrable mountains of Houaphan next to the Northern Vietnamese border were the very base of the Lao communist forces during the decades of the Lao civil war – a sideshow of the ‘Vietnam War’ – until the communist takeover of 1975. The specific geographic, political and cultural conditions of this upland frontier region, such as jagged terrain, shifting political alliances, and ethnic heterogeneity, contribute to the historical significance of Houaphan. Therefore, an analysis of the history of Houaphan and its multi-ethnic population calls for a long-term regional perspective which considers the precolonial and colonial era as well as recent sociocultural and economic developments – including a critical discussion of the ‘frontier’ concept.

Dr. Oliver Tappe

is research fellow at the Max Planck Institute for Social Anthropology (Halle/Germany). He has worked on questions of nation-building and historiography in contemporary Laos and currently investigates the history of the ethnically heterogeneous frontier region of Laos and Vietnam.

Am Donnerstag, den 06.06.2013PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 120

Hamburg Universität

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

The Current State of the Malay-Muslim Insurgency in Southern Thailand: Never-ending Stalemate?

Though ethnic strife has existed in southern Thailand for over 100 years, in January, 2004, the dissension escalated into a full-scale Malay-Muslim insurgency which has been raging ever since. Neither the Thaksin Shinawatra government (2001-06), the military regime (2006-07), nor the elected governments since have succeeded in taming the insurgency. ´Indeed, though there have been a litany of proposals to defuse the imbroglio, it has continued unabated. Since coming to office in 2011, the Puea Thai government led by Yingluck Shinawatra has used a policy of carrots and sticks to diminish the level of violence, so far with little success. This lecture looks closely at the current situation and argues that any progress in resolving the southern Thai conflict ultimately rests with the state’s willingness to seriously reform how it administers local people in the far south and to what extent it is seriously willing to enter into a dialogue with the southern opponents. The lecture asks six questions. What have been the causes of the current conflict? Who and what are the actors involved in the insurgency? How have the policies of the Thai state contributed to the prolongation of the crisis? What are the principal issues involved in the conflict? What might be the most viable proposals to diminish tensions in the region? Finally, what might be the future trend for the conflict?

Dr. Paul Chambers

Director of Research and Lecturer at the at the Institute of Southeast Asian Affairs (ISEAA), Faculty of Political Science, Chiang Mai University, Chiang Mai, Thailand.

Montag, den 17. Juni 2013PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 120

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

Prof. Dr. Pornsan Watanagura, Chulalongkorn University, Bangkok

Brechts Parabelstück Der gute Mensch von Sezuan: anti-kapitalistisch, unbuddhistisch?

Die Thematik in der Parabel Der gute Mensch von Sezuan, oft für eine Kapitalismuskritik gehalten, scheint typisch für Brechts Infrage-stellung der bürgerlichen Verhältnisse, die aber auch sehr unbuddhistisch ist. Im Wesentlichen geht es um die moralische Frage, wie ein Mensch, der gut sein will, dennoch böse, herzlos und egoistisch werden kann.

Der Vortrag setzt sich mit der Frage auseinander, ob die Parabel tatsächlich als ein antikapitalistisches, vor allem aber als ein antibuddhistisches Stück zu betrachten ist. Mit der Re-Vision dieser komplexen moralischen Frage als einer neuen Antwort auf die transkulturelle Literaturvermittlung versucht der Vortrag, eine Erklärungsalternative des moralischen Konflikts aus buddhistischer Sicht zu geben. Dies ist ein Schluss, den Brecht in seinem Drama das Publikum selbst ausdenken lässt.

Prof. Dr. Pornsan Watanangura

ist Professor emerita für Deutsche Sprache und Literatur an der Chulalongkorn-Universität in Bangkok. Seit 2009 leitet sie das Forschungs-projekt “Buddhism in World Language and Literature. Sie ist Trägerin zahlreicher Preise und Auszeichnungen, u.a. des “Knight Grand Cordon (Special Class) of the Most Exalted Order of the White Elephant”.

Montag, den 24. Juni 2013PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 221, ESA WEST

Universität Hamburg

Edmund-Siemers-Allee 1,

20146 Hamburg

Prof. Dr. Donald K. Swearer,Harvard University

“‘Enoughness’: A Thai Philosophy of Sufficiency Economy”

Organized by Arbeitsbereich Thaiistik/HGT and Centre of Buddhist Studies

Abstract: The philosophy of “sufficiency eco-nomy” (sethakit phòphiang) became prominent in Thailand after H.M. King Bhumibol’s 1997 address in the after-math of the Asian financial crisis in which His Majesty enunciated the principle: “sufficient economy means to have enough to support our-selves.” Since that time a considerable literature on the subject has been published, including the 2007 UNDP Thailand Human Development Report on Sufficiency Economy. This lecture will explore the extensive application of phòphiang (”enoughness”) from agri-culture to industry to education, and its transformation into an iconic term, defining what it means to be Thai in the 21st century.

Prof. Dr. Donald K. Swearer

directed the Center for the Study of World Religions (CSWR) at Harvard Divinity School from 2004 to 2010 after retiring from Swarthmore College as the Charles and Harriet Cox Professor of Religion. Currently he is a Distinguished Visiting Scholar at the CSWR. His research and publications have focused on Buddhism in Southeast Asia, particularly Thailand. Recent monographs include: The Buddhist World of Southeast Asia, 2nd ed. (2009), Becoming the Buddha: The Ritual of Image Consecration in Thailand (2004), Sacred Mountains in Northern Thailand and Their Legends (2004).

Prof. Dr. Justin McDaniel, University of PennsylvaniaPDF Download

“Recent Investigations into Thai Manuscripts held in three Western Collections”

Zeit: Montag, 8. Juli 2013, 18–20 Uhr

Raum: Warburgstr. 26 (SFB 950)

Abstract: This talk will offer a general introduction to Lao and Thai Manuscript Production and then look at some specific and rare manuscripts recently found in the Chester Beatty Library in Dublin (Ireland), The University of Pennsylvania Museum (USA), and the New York City Public Library (USA). Examples of medical, narrative, historical, and cosmological manuscripts will be shown and described.

Dienstag, den 9. Juli 2013PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 222, ESA Ost

Universität Hamburg

Edmund-Siemers-Allee 1,

20146 Hamburg

The Thai-Cambodian Conflict and the Impact on ASEAN

In this presentation, Charnvit Kasetsiri will briefly explore conflicts between Thailand and Cambodia, the clashes of their brands of nationalism, and the question of war and peace. Citing the example of the July 2008 registration by UNESCO of the Preah Vihear temple as a World Heritage site belonging to Cambodia, Charnvit will point out that history had been distorted for Thailand’s domestic politics. Meanwhile, Pavin Chachavalpongpun will support this argument by elaborating on the politicisation of the Preah Vihear issue in Thailand which led to numerous armed conflicts between the two countries. He will also discuss the role of ASEAN in dispute settlement. In the end, Charnvit will propose to set up an ASEAN Eco-Cultural Trans-Boundary World Heritage site was designed to foster close cooperation and collaboration at the Temple site.

Charnvit Kasetsiri

is a prominent historian and scholar of Thai Studies. He is Professor Emeritus at Thammasat University, Bangkok, and served as President Thammasat University in 1995–96. He has written more than 200 articles and a numerous monographs on Thai and Southeast Asian History.

Pavin Chachavalpongpun

is Associate Professor at the Centre for Southeast Asian Studies, Kyoto University. Earning his PhD from the School of Oriental and African Studies (London), Pavin is the author of two books on Thai politics and has written extensively on the issue of Thai-Cambodian relations.

Montag, den 28. Oktober 2013PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 232

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

“The Siamese (Thai) Language in German Perspective: An Analysis of the Late 19th and Early 20th Century German Textbooks on Thai Grammar”

This lecture presents a preliminary analysis of five textbooks on the Thai language written by German scholars in the late 19th and early 20th centuries. The four textbooks which were written in German, and one in English, were compiled by using Thai language textbooks for foreigners and dictionaries written by foreigners at a time when no Thai-German dictionary had been written. The study has two main objectives: to examine the contents and methods of presentation in the five textbooks, and to examine the characteristics of the Thai language from the perspective of German native speakers. There were two major purposes for the five textbooks. The first purpose was for German linguists to understand Asian languages, and the second purpose was for native speakers of German to learn how to use the Thai language in daily life.

Asst. Prof. Dr. Maliwan Buranapatana

is committee of the “Thai as a Foreign Language Programme” at the Faculty of Humanities and Social Sciences, Khon Kaen University, Thailand. She has an extensive experience on teaching Thai to foreigners. During the summer semester 2013, she has been visiting professor of Thai Studies at the Asia-Africa Institute.

Dienstag, den 29. Oktober 2013PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 221, ESA Ost

Universität Hamburg

Edmund-Siemers-Allee 1,

20146 Hamburg

“The social and economic environment of modern Thai cuisine”

In 2012, almost 700,000 Germans travelled to Thailand. This is the second highest number of foreign tourists, following the United Kingdom. Thailand is a country with a rich supply of natural resources, a diverse cuisine and a wide range of tourist attractions. We invite you to come along and join us for this presentation and enjoy authentic Thai dishes and desserts. Putting the focus on the social and economic context of Thai cuisine, current social conditions and the state of the economy are discussed along with the diversity of national culture and customs.

Mrs. Sunanta Sompong

is Director of Division of Plan Administration and Rearch Budget, National Research Council of Thailand

Asst. Prof. Supawadee Photiyarach

is based at Kasetsart University, Coordinator of the Tourism and Hospitality Industry Resarch Programm, The Thailand Research Fund

Termine und VeranstaltungenPDF Download

Am Mittwoch, den 07.11.2012

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 221

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Ost

SHAN STATE: Non-state Nation under Burmese Military Occupation

When it comes to Burma there are only two stakeholders – the military-backed Thein Sein government and Aung San Suu Kyi led National League for Democracy (NLD). However, the third force, the non-Burman ethnic nationalities who occupy almost 60 per cent of the territory and constitute at least 40 per cent of the population, cannot be left out of the political equation. It is only logical that any political settlement excluding them would never work. In a legal constitutional sense, the Union of Burma ceased to exist when the Burmese military, following a coup d’état in 1962, declared the suspension of the constitution and terminated the only existing legal bond between them and the non-Burman nationalities. This presentation seeks to highlight the ethnic conflict in Burma, since independence, spanning over more six decades, with a focal point on the Shan State. National reconciliation and a lasting solution to the ethnic question are being assessed in the light of the recent unfolding reform process, initiated by the quasi-civilian Thein Sein regime.

Vortrag in englischer Sprache von Sai Wansai

Sai Wansai

is a keen, life-long observer, activist, lobbyist and columnist on Burmese politics and ethnic conflicts. He is Secretary General of the exile Shan Democratic Union (SDU) & part of the global Shan network.

7. Dezember 2013, 10:30 bis 14 UhrPDF Download

4. Thai-TAG AN DER UNIVERSITÄT HAMBURG

Die Abteilung für Sprachen und Kulturen des südostasiatischen Festlandes (Arbeitsbereich Thaiistik) des Asien-Afrika-Instituts der Universität Hamburg, lädt am Samstag, den 7. Dezember 2012 zu einem „Thai-Tag“ ein. Die Organisation geschieht in Zusammenarbeit mit der Hamburger Gesellschaft für Thaiistik e.V. (HGT).

Im Zentrum des diesjährigen Thai-Tags steht die

Fotoausstellung „Traumreise durch Thailand“ von Klaus G. Förg (Rosenheim)

Thailand ist ein sehr beliebtes Reiseziel und übt seit jeher eine unglaubliche Faszination auf seine Besucher aus. Jeden, der einmal das beeindruckende Land bereist hat, zieht es unweigerlich wieder dorthin zurück. Verleger und Fotograf Klaus G. Förg entführt die Besucher auf eine Traumreise durch Thailand und zeigt dort außergewöhnliche Fotografien aus dem gleichnamigen Bildband.

Die Ausstellung wird am Samstag, den 7. Dezember 2013 um 10.30 Uhr vom Herrn Wolfgang Krohn, dem Königlich-Thailändischen Honorargeneralkonsul in Hamburg, und von Prof. Dr. Volker Grabowsky, Leiter der Südostasien-Abteilung des AAI, im Beisein von Klaus G. Förg und zahlreicher Gäste eröffnet.

Die Bilder können im Foyer des AAI in der Edmund-Siemers-Allee 1 (Ostflügel), direkt gegenüber dem Dammtor-Bahnhof in der Zeit vom 7. bis 31. Dezember 2013 (Mo-Fr: 7.00-20.00 Uhr, Sa: 8.00-18.00 Uhr) besichtigt werden.

Ein weiterer Höhepunkt des Thai-Tags ist der Vortrag:

Das Leben des Buddha im Spiegel illuminierter thailändischer Manuskriptevon Prof. Dr. Barend Jan Terwiel (Prof. emeritus für Sprache und Kultur Thailands)

In jedem Land vermischte sich der Buddhismus mit einheimischem Gedankengut. Auch die Darstellung des Buddha und die Episoden seines Lebens passten sich lokalen Idealvorstellungen an. Der Referent wählte Bilder aus den ältesten und berühmtesten Manuskripten Thailands aus. Eines davon ist datiert auf das Jahr BE 2319 (AD 1776) und befindet sich seit 1963 in der Sammlung der Indischen Kunstabteilung der Staatlichen Museen in Berlin. Anderes Bildmaterial stammt aus der Privatsammlung der thailändischen Königin, der Nationalbibliothek in Bangkok und der Universitätsbibliothek von Oxford. Ziel dieses Vortrages ist, die Zuhörer mit den thailändischen ikonischen Aspekten, aber auch mit kunsthistorischen Entwicklungen in Thailand vertraut zu machen.

Außerdem gibt es ein reichhaltiges kulturelles Begleitprogramm, auch mit Aktivitäten der Studierenden der Thaiistik.

Thai-Tag an der Universität Hamburg
am Samstag, dem 7. Dezember 2013, von 10.30 bis 15.00 Uhr
im Asien-Afrika-Institut, Hauptgebäude der Universität Hamburg, Flügelbau Ost,
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg.

Einritt frei.

Programm und nähere Informationen unter: http://www.thaiistik-gesellschaft.de

Für Rückfragen:

Prof. Dr. Volker Grabowsky
Tel.: 040-42838-3675
Mobil: 0176-21750749
E-Mail: volker.grabowsky@uni-hamburg.de

4. Thai-Tag an der Universität HamburgPDF Download

am Samstag, den 7. Dezember 2013,

von 10.30 bis 15.00 Uhr im Asien-Afrika-Institut,

Hauptgebäude der Universität Hamburg, Flügelbau Ost,

Edmund-Siemers-Allee 1,

20146 Hamburg

Einritt frei

4. Thai-TAG AN DER UNIVERSITÄT HAMBURG

Die Abteilung für Sprachen und Kulturen des südostasiatischen Festlandes (Arbeitsbereich Thaiistik) des Asien-Afrika-Instituts der Universität Hamburg, lädt am Samstag, den 7. Dezember 2012 zu einem „Thai-Tag“ ein. Die Organisation geschieht in Zusammenarbeit mit der Hamburger Gesellschaft für Thaiistik e.V. (HGT).

Im Blickpunkt des diesjährigen Thai-Tages steht die Fotoausstellung „Thailand: eine buddhistische Gesellschaft“ des Verlegers und Fotografen Klaus G. Förg aus Rosenheim. Die Ausstellung wird am Samstag, dem 7. Dezember 2013, um 10.30 Uhr von Wolfgang Krohn, Königlich-Thailändischer Honorargeneralkonsul in Hamburg, im Beisein von Klaus G. Förg und zahlreichen Gästen eröffnet. Sie ist noch bis 31. Dezember 2013 (Mo-Fr: 7.00-20.00 Uhr, Sa: 8.00-18.00 Uhr) im Foyer des Asien-Afrika-Instituts, Hauptgebäude der Universität, Flügelbau Ost, Edmund-Siemers-Allee 1, zu sehen.

Die Veranstaltung wird abgerundet durch ein reichhaltiges kulturelles Begleitprogramm, auch mit Aktivitäten der Studierenden der Thaiistik.

Ein Höhepunkt des Thai-Tags ist der Vortrag:

Prof. Dr. Barend Jan Terwiel war von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Sprachen und Kulturen von Thailand und Laos am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg. Zwischen 1999 und 2004 war er zudem außerordentlicher Professor für Südostasienkunde an der Universität Leiden. Seit 2004 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Vortrag 11:30 – 12.30 Uhr

“Das Leben des Buddha im Spiegel illuminierter thailändischer Manuskripte”

von Prof. Dr. Barend Jan Terwiel (Prof. emeritus für Sprache und Kultur Thailands)

In jedem Land vermischte sich der Buddhismus mit einheimischem Gedankengut. Auch die Darstellung des Buddha und die Episoden seines Lebens passten sich lokalen Idealvorstellungen an. Der Referent wählte Bilder aus den ältesten und berühmtesten Manuskripten Thailands aus. Eines davon ist datiert auf das Jahr BE 2319 (AD 1776) und befindet sich seit 1963 in der Sammlung der Indischen Kunstabteilung der Staatlichen Museen in Berlin. Anderes Bildmaterial stammt aus der Privatsammlung der thailändischen Königin, der Nationalbibliothek in Bangkok und der Universitätsbibliothek von Oxford. Ziel dieses Vortrages ist, die Zuhörer mit den thailändischen ikonischen Aspekten, aber auch mit kunsthistorischen Entwicklungen in Thailand vertraut zu machen.

HGT Archiv 2012
Asien-Afrika-Institut der Universität HamburgPDF Download

12. und 13. Mai 2012

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Internationales Symposium anlässlich des 150. Jahrestages der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand

Am 7. Februar 2012 jährte sich zum 150. Mal der Abschluss des deutsch-thailändischen Freund-schafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrages durch Graf Eulenburg, den Leiter der großen preußischen Ostasienexpedition. Der 1862 zwischen dem Königreich Siam (wie Thailand bis 1939 offiziell hieß) und den Mitgliedern des Deutschen Zollvereins (sowie den beiden Mecklenburgs) abgeschlossene Vertrag erhielt 1871 für das neu gegründete Deutsche Reich Gültigkeit und wird seither als Beginn der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand betrachtet. Das Jubiläum ist ein würdiger Anlass, einerseits einen Rückblick auf das wechselhafte Verhältnis zwischen zwei Ländern zu werfen, die in Bezug auf ihre geographische Lage, historischen Erfahrungen, ethno-linguistische Herkunft und kulturell-religiösen Prägungen unterschiedlicher nicht sein könnten, und gleichzeitig einen Ausblick auf die zukünftigen Perspektiven dieser Beziehungen zu wagen.

Die frühesten dokumentierten Kontakte zwischen Deutschland und Thailand gehen in das 17. Jahrhundert zurück. Der erste Deutsche, der nachweislich Thailand bereist hatte, war der aus dem westfälischen Lemgo stammende Engelbert Kämpfer. Wie viele Norddeutsche stand er in den Diensten der Niederländischen Ostindien-Kompagnie. In Kämpfers handschriftlichen Aufzeich-nungen aus dem Jahre 1690, die von Prof. Dr. Barend Jan Terwiel (Emeritus für Thaiistik, Universität Hamburg) veröffentlicht wurden, werden die Thais als ein sittenstrenges und ganz der buddhistischen Lehre verpflichtetes Volk beschrieben. Ein gesteigertes deutsches Interesse an Thailand setzte allerdings erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Die beiden längeren Aufenthalte von König Chulalongkorn in Deutschland und Europa in den Jahren 1897 und 1907, die den Monarchen auch nach Hamburg führten, spielten hierbei keine unerhebliche Rolle. Zweifellos waren die Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg eine Blütezeit der deutsch-thailändischen Beziehungen. Auf die Bedeutung des Deutschen Reiches als Gegengewicht gegenüber den kolonialen Ambitionen Frankreichs und Englands in Südostasien ist in der Forschung verschiedentlich hingewiesen worden. Deutschland wurde von den siamesischen Entscheidungsträgern vor allem als aufstrebende Industrie- und Handelsnation und als Militärmacht wahrgenommen. In den Jahren vor Ausbruch des Weltkriegs schickte sich das Deutsche Reich an, im Handel mit Siam Engländern und Franzosen den Rang abzulaufen. Siamesische Militärs wurden auf preußischen Militärakademien ausgebildet, deutsche Ingenieure schufen das siamesische Eisenbahnnetz und legten damit die Grundlage für die infrastrukturelle Erschließung des Landes. Mit dem Indologen Otto Frankfurter war ein Deutscher sogar zum Direktor der Nationalbibliothek in Bangkok aufgestiegen. Die sehr engen deutsch-thailändischen Beziehungen endeten ziemlich abrupt im Juli 1917, als Siam unter seinem anglophilen Herrscher Vajiravudh (Rama VI.) dem Deutschen Reich den Krieg erklärte.

Die vorübergehend abgebrochenen Beziehungen wurden 1925 in vollem Umfange wiederhergestellt. Die Weltwirtschaftskrise von 1930 brachte für beide Länder weitreichende politische Veränderungen. Im Juni 1932 wurde durch einen Staatsstreich radikaler Offiziere und ziviler Beamter in Siam die absolutistische Königsherrschaft abgeschafft und durch eine konstitutionelle Monarchie ersetzt. Der als „Revolution“ deklarierte Machtwechsel bereitete einer nationalistischen, auf territoriale Expansion setzenden und mit dem Militär verbundenen Elite den Weg an die Macht. Die Änderung des Landesnamen von „Siam“ in „Thailand“ wird im Kontext der damals vorherrschenden „Pan-Thai-Ideologie“ verständlich. In Deutschland waren die Verwerfungen der Weltwirtschaftskrise ein wesentlicher Faktor für die Machtergreifung der NSDAP im Januar 1933. Auch wenn sich die autoritären bzw. totalitären Regime in Thailand und Deutschland spätestens ab 1938 auf ideologischem Gebiet angenähert hatten, waren die deutsch-thailändischen Beziehungen in jener Zeit durchaus von Ambivalenzen geprägt. Obwohl Thailand während des Zweiten Weltkrieges faktisch ein Bündnispartner der Achsenmächte Japan und Deutschland war, gelang es der zunächst im Untergrund operierenden „Freien Thai-Bewegung“ ein Jahr vor Kriegsende, den pro-japanischen Militärmachthaber Phibun Songkhram zu stürzen und einen Frontwechsel Thailands herbeizuführen. Die Beziehungen zum Deutschen Reich wurden noch 1944 abgebrochen.

In der Zeit des Kalten Krieges stand Thailand auf der Seite der Bundesrepublik Deutschland, mit der 1952 diplomatische Beziehungen aufgenommen wurden. Der Deutschlandbesuch von König Bhumibol und Königin Sirikit im Jahre 1960, der auch eine Visite in Hamburg einschloss, unterstrich die erneute Herzlichkeit der bilateralen Beziehungen. Diese Beziehungen blieben keinesfalls auf die „klassischen“ Felder von Politik und Militär, Wirtschaft und Handel sowie Kultur und Wissenschaft beschränkt. Heute ist Thailand eines der beliebtesten Ziele des deutschen Fernosttourismus, und auch die wirtschaftlichen Beziehungen haben sich in den vergangenen drei Jahrzehnten intensiviert. Außerdem leben in Deutschland inzwischen nahezu 100.000 thailändische Staatsbürger oder Menschen mit thailändischem Migrationshintergrund, darunter wohl bereits mehr als 4.000 in Hamburg und Umgebung.

In der Tat ist die weltoffene Freie und Hansestadt Hamburg ein idealer Ort für eine Bestands-aufnahme der deutsch-thailändischen Beziehungen. Bereits vier Jahre vor Abschluss des „Eulenburg-Vertrags“ hatten die drei Hansestädte 1858 unter der Federführung Hamburgs einen Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrag mit Siam geschlossen. Seit der Ernennung des Hamburger Kaufmanns Theodor Thies zum hanseatischen Konsul in Bangkok im Jahre 1859 ist Hamburg nicht nur wirtschaftlich auf das Engste mit Thailand verbunden. Ein Jahrhundert später wurde 1958 der Grundstein für die Gründung des Faches Thaiistik (Sprache und Kultur Thailands) an der Universität Hamburg gelegt. Gemeinsam mit Austronesistik und Vietnamistik ist dieses deutschlandweit nur in Hamburg vertretene Fach heute ein fester Bestandteil des Asien-Afrika-Instituts (AAI). Auf Einladung des Könglich-Thailändischen Honorargeneralkonsuls Wolfgang Krohn besuchte am 29. Juni 2011 die thailändische Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn die Hansestadt und beehrte auch die hiesige Universität mit ihrem Besuch. Dies unterstreicht die Bedeutung Hamburgs und seiner Universität im Hinblick auf eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Ver¬gangenheit, Gegenwart und Zukunftsperspektiven der deutsch-thailändischen Beziehungen.

Ziele

Seit der Wiederbesetzung der Thaiistik-Professur im Herbst 2009 wurden zwei thailändische Kulturtage am AAI organisiert, die ein vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm mit wissen-schaftlichen Vorträgen verbinden. Während der Thai-Tag 2010 einen allgemeinen Überblick über Geschichte, Kultur und Politik des südostasiatischen Landes gab und der Thai-Tag 2011 die Alltagskultur im Fokus hatte, wird sich der Thai-Tag im Jubiläumsjahr 2012 thematisch den Beziehungen zwischen Thailand und Deutschland widmen und über zwei volle Tage erstrecken. Das wissenschaftliche Symposium am 12. und 13. Mai wird am durch ein reichhaltiges Kulturprogramm ergänzt, das den Höhepunkt und Abschluss des zweiten Tages bildet.

Programm Thaitag 2012PDF Download

Prof. Dr. Volker Grabowsky (Universität Hamburg)

Introduction to the Topic “The State of German Research on Thailand in the Humanities and Social Sciences“

Prof. Dr. Rüdiger Korff (Universität Passau)

„Between Charisma and Bureaucratization: Authoritarian Personality Orientations“

Der Vortrag basiert auf einer Vorstudie zu autoritären Orientierungen in Pattani. Wir folgen dabei in einer vereinfachten Form den Arbeiten der „Frankfurter Schule“ zum autoritären Charakter. Da es sich um eine Vorstudie handelt, können die Ergebnisse nur vorsichtig verallgemeinert werden, doch zeigt sich, dass eine autoritäre Orientierung dominiert. Statt einer Differenz zwischen autoritärer und demokratischer/pluralistischer Orientierung haben wir sehr starke und starke autoritäre Orientierungen. Das mag ein Grund für die Schwierig-keiten sein, demokratische Institutionen in Thailand zu etablieren.

Prof. Dr. Boike Rehbein (Humboldt-Universität zu Berlin)

„Current Tendencies of Thai Social Structure“

The recent political crisis is an indication of deep changes in Thai social structure. While the rural population has advanced from subsistence agriculture to farming and agribusiness, large migrant populations have invaded the cities, a lower and an upper middle class have emerged, new entrepreneurs have risen into the elites, and the role of the old establishment has changed. These changes were partly driven by the integration of Thailand into the global economy and transnational formations. Current Thai social structure has to be understood against the background of historically earlier structures and within the framework of the globalizing world. From this double perspective, the research project presented here enquires into the transformation of ranks and classes in Thai society into local, national and transnational milieus. The project applies a qualitative method aiming at people’s habitus in different set-tings and regions of Thailand.

Assoc. Prof. Surichai Wungaeo (Chulalongkorn-Universität)

„Water, Floods, and Flood Crisis: Recent Events from a Political Sociological perspective“

Dr. Pitch Pongsawat (Chulalongkorn-Universität)

„The Role of Bangkok for the Articulation of Conflicts“

„The Role of Bangkok for the Articulation of Conflicts“, Pitch Pongsawat. The talk is structured on two issues that seemingly do not relate to each other; i.e. the political colour conflicts from 2006 – 2010 and the flood event in 2011. The main question is to look at the role of Bangkok for the articulation of the two conflicts. The tentative finding of the talk is that Bangkok is both a physical site and an ideological site of the conflicts. Bangkok has been portrayed as the middle class and elite city while the complex reality of Bangkok reveals that the Thai middle class category and the class occupation of Bangkok as the middle class city with single and retroactive ideology are problematic category which cannot capture the dynamic of political, economic, social, cultural and ideological struggles in contemporary Thailand.

Der dritte Hamburger Thaitag PDF Download

Thai-Deutsches Symposium anlässlich des 150.Jahrestages der Aufnahme deutsch-thailändischer Beziehungen.

Frank Schneehage

So wie viele mit Thailand assoziierte Institutionen in Deutschland plante auch die Hamburger Gesellschaft für Thaiistik e.V. zusammen mit dem Fachbereich Thaiistik der Universität Hamburg für das Jahr 2012 eine von der interkulturellen Routine abweichende und damit herausragende Würdigung eines historischen Kleinods, das als Eulenburg-Vertrag vom Februar 1862 bis heute seine wechselhafte, aber kontinuierliche Wirkung entfaltete.

Im Unterschied zu den vergangenen Hamburger Thaitagen entwickelte sich ein Wochenendprogramm, das die wuchtige Konkurrenz zum gleichzeitigen Hafengeburtstag nicht scheuen musste. Insgesamt dürften wohl annähernd 600 Personen das zweitägige Mammutprogramm besucht haben; mehr als zwei Drittel der Besucher kam am Sonnabend.

Das Wochenende des 12. und 13. Mai 2012 wurde schon am Freitagabend mit einem feierlich hanseatischen Empfang im Hotel Interconti eingeleitet. Der Hamburger Königlich Thailändische Honorargeneralkonsul Wolfgang Krohn hatte zahlreiche Persönlichkeiten eingeladen, denen die Würde der Deutsch-Thailändischen Beziehungen eine gelebte Herzensangelegenheit ist.

Für Samstag den 12.5.2012 wurde am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg neben dem wissenschaftlichen Symposium, ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Bildern des Malers Rudolf Hampe, traditioneller Thai-Massage, und einer glanzvolle Tanz-Darbietung des Kulturensembles der Walailak-Universität präsentiert. Frau Carola Hellwig gab Anregungen zur interkulturellen Kommunikation während sich Dr. Rene Gralla um die Vermittlung der Regeln des Thai-Schach (Makruk) kümmerte. Auch bot das mobile Konsulat der Königlich Thailändische Botschaft Berlin mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Erledigung von Pass- und Visa-Angelegenheiten als hochwillkommenen Service an. Eingehüllt war die Tagung in den attraktiven Duft thailändischer Garküchen.

Dies ebenso vielfältige wie beeindruckende Kulturprogramm hatte diverse Höhepunkt. Es ist aber sicherlich nicht vermessen, die Tanz- und Ballettaufführung des Walailak-Kulturensembles als absolutes highlight zu würdigen. Was die Tänzerinnen und Tänzer der Universität aus dem südthailändischen Nakhòn Sithammarat aufführten, war ohne Übertreibung atemberaubend. Sehr gut gelungen war die „postmoderne“ Interpretation einiger Sequenzen aus Suthòn Phus Epos Phra Aphaimani; sie verband westliches Ballett mit dem für den Süden Thailands typischen Like-Tanz.

Nach den einleitenden Grußworten von Universitäts Vizepräsident Prof. Dr. Holger Fischer, der Königlich-Thailändischen Botschafterin Frau Nongnut Phetcharatana und dem Königlich-Thailändischem Honorargeneralkonsul Wolfgang Krohn, eröffnete Prof. Dr. Volker Grabowsky den wissenschaftlichen Teil der Tagung. In seiner kurzen Einführungsrede beleuchtete er einige entscheidende Meilensteine in der Entwickljung der deutsch-thailändischen Beziehungen und erläuterte die Zielsetzung des wissenschaftlichen Symposiums. An beiden Konferenztagen wurden thematisch vielfältige Themen behandelt, die in diesem Artikel skizzieren werden sollen:

Prof. Dr. Ampha Otrakul beschrieb in Ihrem Vortrag die Lebensgeschichte des Prinzen Rangsit, der zur Ausbildung nach Heidelberg geschickt wurde. Er heiratete die Deutsche Elisabeth Scharnberger und lebte mit ihr in Thailand. Dieser privaten deutsch-thailändischen Lebensgeschichte sei ein prägender Einfluss auf die Entwicklung Thailands im letzten Jahrhundert zugesprochen worden.

Prof. Dr. Kittisak Prokati referierte über das gemischte thailändische Rechtssystem und die exogenen Einflüsse seiner Entstehung. Dabei hätte nicht nur die asiatisch religiöse Jurisprudens des buddhistischen „Dharmasastra“ das thailändische Rechtsverständnis beeinflusst, auch das deutsche BGB hätte auf das thailändische Zivil- und Handelsgesetzbuch eingewirkt. Die Einordnung des thailändische Rechtsystems in den französischen bzw. den kontinental-europäischem und angelsächsischem Rechtskreis sei ebenfalls denkbar, ohne dass bekannt wäre, welche Akteure diese Entwicklung veranlassten.

Prof. Dr. Pornsan Watanangura sprach über die deutsche Rolle bei der Wahrung der Unabhängigkeit Siams. Thailand (oder Siam, wie das Land bis 1939 offiziell hieß) sei wie Iran, Afghanistan, China und Japan nie direkt kolonialisiert worden. Gleichwohl hätte Siam als Nachbar englischer und französischer Kolonien stark im Machtinteresse beider Länder gestanden. Unter dieser Perspektive hätte die Europareise König Chulalongkorns im Jahr 1897 der Machtbalance unter Einbeziehung Russlands und Deutschlands gegolten. Somit sei diesen Ländern bei der Beibehaltung der siamesischen Unabhängigkeit eine wichtigen Rolle in der Zeit des europäischen Imperialismus zuteil geworden.

Frau Iris Vitense beschrieb die Anfänge der deutsch-thailändischen Beziehungen unter König Mongkut. Um die Willkür siamesischer Autoritäten aufzuheben, sei der Hamburger Kaufamann Theodor Thies in die sich als schwierig erweisenden und von Missverständnissen begleiteten Verhandlungen mit den siamesischen Delegierten geschickt worden. Nachdem der Vertrag 1858 geschlossenen und 1861 ratifiziert wurde, hätten die Hansestädte fortan bis zum heutigen Tag gute wirtschaftliche und freundschaftliche Beziehungen zu Thailand gepflegt.

Das Zitat „Die Siamer sind sanft, höflich und sorglos“ aus einem deutschen Schulbuch von 1837 findet sich in der Vortragsankündigung über das deutsche Thailandbild von Dr. Andreas Stoffers. Es zeige, dass das Wissen über Thailand damals gering gewesen sei, jedoch die Vorstellungskraft der Deutschen das Narrativ eines fernen, märchenhaften Landes hervorbrachte, in dem die Menschen höflich, sorglos, sanft und faul seien. Das Wissen der Deutschen über Thailand hätte sich erst nach der siamesischen Abschottung im 18. und frühen 19. Jahrhundert durch preußische Gesandte 1861/62 verbessert und sei heute einer zunehmend analytischen Sichtweise gewichen, die ein modernes Thailandbild etablierte.

Dr. Catthiyakorn Sasitharamas beleuchtete die Zeit des Nationalismus. Obwohl die 1930er Jahre für historische Untersuchungen deutsch-thailändischer Beziehungen als sehr quellenarm gelten, ließe sich, gestützt durch den dreiwöchigen Deutschlandbesuch des thailändischen Monarchenpaares im Juli 1934 das beiderseitige Interesse für gute Beziehung zwischen beiden Ländern herausdestillieren. Die Beschäftigung eines deutschen Beraters für den Ausbau thailändischer Häfen und Wasserstraßen und die Entsendung thailändischer Kadetten und Offiziere zur Ausbildung nach Deutschland bezeugen die Fortführung der Zusammenarbeit zu dieser Zeit.

Dr. Lydia Seibel verglich die politischen Parteien in Thailand und Deutschland. Die Machtübernahme einer revolutionären Gruppe namens Khana Ratsadòn (Volkspartei) beendete am 24.Juni 1932 die absolute Monarchie Thailands. Damit sei für einige Jahre die Emergenz politischer Parteien möglich gewesen. Sowohl alte Eliten als auch neue Akteure konstatierten, dass politische Parteien ein notwendiger Bestandteil demokratischer Ordnungen seien. Somit unterschied sich die Evolution politischer Parteien in Thailand von der in westlichen Ländern. Hier ging die Entstehung von Parteien mit der Etablierung von Parlamenten einher, ohne von vorangegangenen normativen Überlegungen geleitet worden zu sein.

Der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Dr. Dr. Suthin Jinaporntham fokussierte mit seinem medizinhistorischen Vortrag die direkten und indirekten Einflüsse Deutsch-Thailändischer Beziehungen auf dem Gebiet medizinischer Zusammenarbeit. Die Fortschritte der medizinischen Versorgung in Deutschland seien bei der Entwicklung eines siamesischen Medizinsystems modellhaft adaptiert worden und hätten bei der medizinischen Behandlung König Chulalongkorns während seiner zweiten Deutschlandreise 1907 ihre praktische Anwendung gefunden. Die medizinische Kooperation auf diversen Gebieten stärkte die Beziehungen beider Länder und führte zu zahlreichen Ausbildungsprogrammen durch Spezialisten beider Seiten.

Der Beitrag von Prof. Dr. Cholthira Satyawadhna sollte den Einfluss deutscher Denker auf die Wurzeln moderner sozialpolitischer Bewegungen in Thailand beleuchten Die Wirkung des fundamentalen Wandels im Jahr 1932 hätten die thailändische Gesellschaft in eine dauerhafte Krise gebracht, die bis zum heutigen Tag anhielte. Damals sei den verschiedenen politischen Bewegungen keine Gesellschaftstheorie oder Ideologie zuzuordnen gewesen. Die Wertschätzung des Deutschen Karl Marx sei mit ihrem prominentesten thailändischen Vertreter Jit Bhumisak ein Merkmal jüngster Volksbewegungen in Thailand gewesen. Innerhalb der sozialen und politischen Bewegung Thailands sei Jit Bhumisak ein Mythos und semiotisches Zeichen geworden. Sogar für die heutigen Gelb- und Rothemden repräsentiere der 1966 erschossene Jit Bhumisak Dynamik, Dialektik und den ersehnten Geist sozialen Wandels.

Chaiwat Thirapantu hielt einen sehr persönlich gehaltenen Vortrag über den deutsch-thailändischen Wissentrasfer. Seit seinem ersten Deutschlandbesuch sandte König Chulalongkorn seine Söhne und andere junge Siamesen zum Studium nach Deutschland. So seien die späteren Politiker Phraya Pahol, Phraya Songsuradej und Phra Prasatphitayayuth, die Hauptfiguren des Staatsstreiches vom 24 Juni 1932, mit Modernisierungsideen heimgekehrt. Auch seine Grosstante hätte nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland studiert und sei, ausgestattet mit den Grundlagen moderner Wissenschaft nach Siam zurückgekehrt. In den sechziger Jahren setzten thailändische Rückkehrer in Geisteswissenschaften hohe Maßstäbe und Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahren, brachten ehemalige Aktive des Thai-Studenten Verein In Deutschland (TSVD) den frischen Wind deutscher Bürgerinitiativbewegung nach Thailand mit.

Der Vortrag von Prof. Dr. Rüdiger Korff basierte auf einer Vorstudie zur autoritären Orientierungen in Pattani, welche sich in vereinfachter Form an der „Frankfurter Schule“ zum autoritären Charakter orientiert hätte. Ein Grund für die Schwierigkeiten, in Thailand demokratische Institutionen zu etablieren sei die offensichtlich starke autoritäre Orientierung, insbesondere in Richtung durchsetzungsstarker Führer, die nicht reden sondern handeln. Entgegen vorherrschender Meinung über den Süden, sei die Religion zwar wichtig, was aber nicht bedeute, dass religiöse Führer den Vorzug bekämen.

Prof. Dr. Boike Rehbein charakterisierte die jüngste politische Krise als Indikator tiefer Veränderungen sozialer Strukturen Thailands. Die Landbevölkerung hätte sich von der Selbstversorgung über Ackerbau und Viehzucht zur Agrarwirtschaft entwickelt und nun entstünden eine untere- und obere Mittelklasse durch Einwanderung großer Bevölkerungsteile in die Städte. Jungunternehmer entwickelten sich zu den Eliten und die Rolle des alten Establishments hätte sich, getrieben durch die globale Wirtschaft, verändert. Der Wandel des gesellschaftlichen Rang- und Klassensystems in Thailands örtlichen, nationalen und transnationalen Milieus wurde untersucht.

Aus aktuellem Anlass ließ uns Prof. Dr. Surichai Wungaeo an den soziologischen Aspekten des Wassers als integraler Bestandteil des täglichen Lebens und der Kultur der Thai teilnehmen. Wasser und Flut seien von der bäuerlichen Bevölkerung des Chao-Phraya-Deltas nie als Bedrohung, sondern als Adaptation einfordernde normale Umwelt begriffen worden. Aufgrund der langen und vernichtenden Auswirkungen auf die Wirtschaft sei die Flut von 2011 die schlimmste Katastrophe ihrer Art in der modernen thailändischen Geschichte gewesen. Das Reaktionsmuster der Ministerien und bürokratischen Organisationen auf die Auswirkungen der Katastrophe sei durch eine Kampfrhetorik gegen das Wasser charakterisiert gewesen. Die sozio-politische Perspektive der letzten Flut soll die formalen Antwortmuster der Ämter mit den weniger formalen Anweisungen der selbst organisierten Anstrengungen der Bürger und Gemeinden vergleichen.

Die Präsentation von Dr. Pitch Pongsawat teilte sich in zwei Bereiche, die scheinbar in keiner Beziehung zueinander stünden; der politische Farben Konflikt zwischen 2006 und 2010 und das Flut Ereignis 2011. Der Blick auf die Rolle Bangkoks bei der sprachlichen Formulierung der Konflikte zeige, dass Bangkok zwei Seiten repräsentiere, eine physische Seite aber auch einen ideologischen Aspekt. Die herkömmliche Beschreibung, Bangkok sei eine Mittelklassen- und Elite City mit einer rückwärts gerichteter Ideologie, sei problematisch. Diese Beschreibung würde der Dynamik und komplexen Realität im gegenwärtigen Thailand nicht mehr gerecht werden.

Dass auch beim Erlernen der Thai-Sprache neue Wege gefunden werden zeigte Asst. Prof. Dr. Maliwan Buranapatana. Die vorgestellte Lehrmethode, handelte von Wahrnehmungsübungen, die ausländische Studierende beim Lernen einer zweiten Sprache in die Lage versetze, Betonungen von Anfang an besser zu trainieren. Die neue Lehrmethode beinhalte den Gebrauch von Entspannungstechniken, Summen, Klatschen und physische Gesten, um den Rhythmus der thailändischen Sprache besonders eindrücklich zu betonen. Für das Selbststudium käme ein Computer Sprachvergleichsprogramm (Sptool) zur Anwendung, sowie die Bereitstellung aller Lernmaterialien auf CD. Die neue Lernumgebung würde ‘Somatically-Enhanced Approach’ (SEA) zum Sprachenlernen genannt. Eine experimentelle Studie sei im Jahr 2007 durch Vermittlung des Thai an vietnamesische Studenten mit der SEA Methode durchgeführt worden. Nach zwölf Frontalunterricht Stunden mit Hilfe der SEA Methode, sprachen die Studenten genauso fließend Thai, wie vietnamesische Studenten, die nach der herkömmlichen Methode ein Jahr lang unterrichtet worden seien.

Mit neuen touristischen Ideen beschäftigte sich Frau Dr. Pakdeekul Ratana in Nordthailand. In der Provinz Chiang Mai gäbe es immer noch alte überlieferte und wertvolle Kulturgüter aus Kunst, Religion, Tradition und Literatur. Die Förderung der Entwicklung dieses lokalen Wissens sei ein Teil der Entwicklungs-Agenda der thailändischen Regierung. Bestimmte Ideen im Zusammenhang mit tradierten örtlichen Kulturtechniken in den Bereichen Umwelt, Geschichte und Kunst seien auf ihre Eignung zu analysieren, um ein touristisches Konzept zu entwickeln, das die lokale Gesellschaft und Wirtschaft fördern könne. Der Begriff des Kulturtourismus könne auf ein Konzept des kreativen Tourismus erweitert werden. Die Kreativität könnte einen Mehrwert generieren und so der thailändische Wirtschaft bei der Anpassung an die Bedürfnisse des Weltmarktes helfen.

Das Journal “Tai Culture” wurde von Herrn Oliver Raendchen in seinem Beitrag vorgestellt. Seit 1996 seien 21 Ausgaben des Journals “Tai Culture” veröffentlicht worden, davon viele als Themenausgaben. Die Beiträge hunderter Autoren hätten einen starken Einfluss sowohl auf Tai- als auch Thai-Studien. Die Präsentation legte dar, welche neuen Denkansätze angewandt würden auch gäbe es Vorschläge zu historischen Aspekten von Tai-Studien. Eine Diashow und ein Video warfen ein Licht auf Aspekte der gegenwärtigen Arbeit im Feld.

Der causa „Preah-Vihear-Tempel“ widmete sich Chalermkiat Khunthongphet, M.A. Unter Verwendung der Diskussion um die umstrittene Umgebung des Preah Vihear Tempels als ein typisches Beispiel, soll die Rolle der ASEAN bei Konfliktlösungen dieser Art untersucht werden. Bisher hätte sich die ASEAN bei der Einmischung in innere Angelegenheiten und bilaterale Konflikte ihrer Mitglieder zurückgehalten. Allerdings begänne das strenge Prinzip der Nichteinmischung in den letzten Jahren aufzuweichen. Als der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha im Frühjahr 2011 zu einer bewaffneten Konfrontation eskalierte, hätte Indonesien, das zu der Zeit den Vorsitz der ASEAN hatte, eine sehr konstruktive, vermittelnde Rolle bei der Errichtung einer demilitarisierten Zone in der Preah Vihear Region gespielt. Dies hätte zur temporären Abkühlung des Konfliktes geführt. Jan Dreßler, M.A. stellte die Institution historischer Vizekönige vor. Quellen aus dem frühen 16.Jh bezeugen die Existenz königlicher Stellvertreter die als maha uparat bezeichnet und aus einem Kreis enger königlicher Verwandter auserwählt worden wären. Fast ein Drittel der Staatseinnahmen hätte diesen Vertretern für die Unterhaltung einer Paralell-Administration zur Verfügung gestanden, die sich in ihren Strukturen an denen des Hauptkönigs orientierten. Dieses verfassungsmäßige Arrangement, das jüngere Verwandte mit Verbindungen zum Hof zu Nachfolgern aufbaute, wurde regulär über Jahrhunderte wiederholt. Die Geschichte der Vizekönigschaft sei eine wichtige, die siamesische Gesellschaft stützende Institution vom Aufstieg der Chakri Dynastie 1782 bis zur Beseitigung besagter Institution 1885 gewesen. Im Verlauf dieser hundert Jahre hatten siamesische Könige und ihre königlichen Stellvertreter das Schicksal des Südostasiatischen Festlandes gemeinsam erheblich mitgestaltet.

Wimonsiri Hematanon, M.A. untersuchte neue soziale Medien, denn in einer Situation politischer Unklarheit im Jahr 2010 sei Facebook ein entscheidender Kanal für Information und Kommunikation innerhalb des thailändischen Mittelstandes geworden. Es sei nicht nur als ein Zentrum zur Übertragung einer Mischung aus Nachrichtenschnipseln, Anschuldigungen und Geschichten genutzt worden, die Ereignisse legten offen, dass Facebook für Bürger-Journalisten und Gelegenheitskommentatoren eine steigende Bedeutung bekäme. Es würden politische Meinungen zur Unterstützung politischer Kampagnen gesendet um die Bedeutung politischer Ursachen in das Bewusstsein der Menschen zu tragen. Der gegenwärtige farbcodierte Kampf zwischen Rot- und Gelbhemden werde in einem virtuellen, interaktiven sozialen Medium ausgefochten. Ist Facebook eine Arena freier politischer Meinungsbildung, Engagement und Kommunikation oder ein Kampfplatz einfältiger Ideologien? Bei Facebook usern entstünde ein Trugbild von „Thainess“, das als Thema sozialer Bewegungen ausgiebig benutzt werde.

Kritik an unverständlichen Pali Übersetzung ins Thai ermittelte Susanne Götz, M.A. Eine oft geäußerte Kritik beträfen die Pali Ausbildung in Thailand und die Übersetzungen Theravāda buddhistischer Texten in ein kaum verständliches Thai. Durch das Festhalten am traditionellen monastische Pali Lehr- und Prüfungssystem würde ein sklavisches Festhalten an Übersetzungsmustern unterstützt. Welche Faktoren machen vorhandenen Pali Übersetzungen mehr oder weniger verständlich? Wie viele thailändische Ausgaben des Tipitaka gibt es und wie unterscheiden sie sich von einander? Antworten auf diese Forschungsfragen würden durch die vergleichende Analyse neun verschiedener Übersetzungen einer Sutta ins Thai (Mahalisutta, DN 6) gesucht.

In das tanzende Bali führten ethnographische Spuren die Kanit Sripaoraya, M.A. ausfindig machen will. Dieses Forschungsprojekt versuche, die Semiologie des Barong-Tanzes durch ethnographische Methoden zu untersuchen und zu interpretieren. Vom Barong-Tanz werde gesagt, er sei identitätsstiftend und befriedige aktuelle soziale und psychologische Bedürfnisse auch sei er eine erfundene Tradition, um den heutigen Kulturtourismus zu bewältigen. Es werde geschätzt, dass der Barong Tanz in der gegenwärtigen Situation nicht nur als ein traditionelles Medium für die Kommunikation mit den Gottheiten verwendet werde, sondern in sich auch den Abwehrmechanismus des balinesischen Egos vor der Globalisierung verberge.

Die Ausbildung moslemischer Frauen des Südens betrachtete Taweeluck Pollachom, M.A. denn die Schulpolitik des thailändischen Staates hätte einigen Einfluss auf die Ausbildungswege der Moslemfrauen gehabt. Moslemfrauen aus Patanis Mittelstand und den städtischen Eliten, die den normalen thailändisch säkularen Lehrplan durchlaufen hatten, entschieden sich, nach ihrer Graduierung, mit der Aussicht auf eine Beschäftigung in Regierungsstellen, direkt nach Bangkok zu gehen. Frauen aus den Familien religiöser Führer und Netzwerke, die in einem parallelen Lehrplan, entweder säkular oder religiös ausgebildet worden seien, wählten für ihre weitere Ausbildung auswärtige moslemischen Länder.

Unterstützt von zahlreichen eindrucksvollen Bilddokumenten machte Chutima Sidasathian, M.A. auf ein von der westlichen Welt nur wenig beachtetes Flüchtlingsproblem aufmerksam. Ihre Forschung beabsichtige die Rohingya Volksgruppe zu studieren. Ziel der Untersuchungen sei die Erforschung der Lebensweise der unwillkommen eingewanderten Rohingya mit der Kernfragen, wie diese Gemeinschaft Ihre Identität im Umgang mit der thailändischen Gesellschaft beibehält. Das Ergebnis dieser anthropologischen Umfrage weise darauf hin, dass die Rohingya Gemeinschaft eine moslemische Gesellschaft mit einem asketischen, friedliebenden Lebensstil sei, die sich fromm an islamischen Traditionen halte und deren Versuch ihre ethnische Identität zu bewahren, keine soziale Bedrohung für die nationale Staatssicherheit darstelle.

Einen Eindruck vom südthailändischen Netzwerk Barisian Revolusi Nasional Koordinas vermittelte Dr. Sascha Helbardt. Der Blick hinter die Kulissen der BRN-Koordinas zeige, dass diese Gruppe, obwohl in den örtlichen Gemeinden und Schulen tief verwurzelt, aus Angst vor Regierungsinfiltration gezwungen sei, ihre Aktionen zu verschleiern. Um Unterstützung zu mobilisieren müssen Geheimhaltung und Kommunikation koordiniert werden. Nach Inszenierung von Tumulten würden deren Protagonisten die kollektive Gewalt als gerechtfertigt bezeichnen. Anscheinend solle eine separatistische Massenunterstützung hervorgebracht werden örtlichen Spannung erzeugt werden, die konsekutiv eine staatliche Unterdrückung veranlasst.

Die Beiträge des ersten Konferenztages sowie auch mehrere auf dem Symposium der Humboldt-Universität zu Berlin am 15. und 16. Juni gehaltenen Vorträge werden Anfang 2013 von der HGT in Zusammenarbeit mit der Hamburger Thaiistik als Sammelband publiziert und werden dann in überarbeiteter Fassung einer interessieten Öffentlichkeit zugänglich sein. Allen Lesern, die sich einen optischen Eindruck vom bunten Geschehen auf dem Thai-Tag 2012 machen möchten, sei die folgende Website empfohlen: http://www.thaiistik-gesellschaft.de/archive/thaitag%202012/thaitag2012.html.

Mit diesem Beitrag für die Thailand Rundschau möchte ich mich im Namen der Hamburger Gesellschaft für Thaiistik e.V. bei den teilweise weit gereisten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, hilfsbereiten Studierenden und Sponsoren, sowie den zahlreichen thailandaffinen Besuchern und Besucherinnen bedanken, denen das Gelingen der Tagung sehr wesentlich zu verdanken war.

Abstracts

Abstracts

150 Jahre Thai-Deutsche Begegnung im Spiegel von Prinz Rangsits FamiliengeschichtePDF Download

Prof. Dr. Ampha Otrakul

Der Vortrag präsentiert die Lebensgeschichte von Prinz Rangsit, einem Sohn König Chulalongkorns, den der siamesische Herrscher zur universitären Ausbildung nach Deutschland. Durch seine deutsche Ausbildung und seine Ehe mit einer deutschen Frau wurde Prinz Rangsit stark der deutschen Mentalität und Denkweise geprägt, was folglich sein Leben und seine Arbeit nachhaltig beeinflusste. Prinz Rangsits Lebensweg beleuchtet einen interessanten Aspekt der thai-deutschen Beziehungen und gibt einen Einblick nicht nur in die persönliche Geschichte Prinz Rangsits und seiner Familie, sondern auch deren Einfluss auf die Entwicklung Thailands im 20. Jahrhundert.

Deutschland und Thailand im Zeitalter des NationalismusPDF Download

Catthiyakorn Sasitharamas

Das Thema, „Deutschland und Thailand in der Zeit des Nationalismus“ behandelt die beiderseitigen Beziehungen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Obwohl der genannte Zeitraum für dieses Thema als sehr quellenarm bezeichnet werden kann, weiß man von den wenigen zur Verfügung stehenden Quellen, dass die deutsch-thailändischen Beziehungen in allen Bereichen freundschaftlich waren. Die thailändische Gesandtschaft in Berlin, die 1932 aus finanziellen Gründen geschlossen worden war, wurde 1937 wieder eröffnet. Im Jahre 1934 statteten König Prajadhipok und Königin Ramphai Deutschland einen fast einen Monat dauernden Besuch ab. Da ein Deutscher das Amt des Beraters für den Ausbau der Häfen und Wasserstraßen Thailands bekleidete, blühten die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Dritten Reich und Thailand auf. Nicht anders war es in dem Bereich des Militärs. Thailändische Kadetten bzw. Offizier wurden zur Ausbildung nach Deutschland entsandt.

Man mag sich fragen, wie diese enge deutsch-thailändische Zusammenarbeit mit der rassistischen und antisemitischen Ideologie des Dritten Reichs zusammen passte. Wie wurden die in Deutschland lebenden Thailänder von der deutschen Gesellschaft behandelt? Wurden sie von den Deutschen respektiert? Gab es in Thailand politische Faktoren, die das Land näher an das Dritte Reich heranzogen? Es wird in diesem Vortrag versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden.

Kultureller Wissentransfer zwischen Deutschland und ThailandPDF Download

Chaiwat Thirapantu

Seit seinem ersten Deutschlandsbesuch pflegte König Chulalongkorn, seine Söhne und die andere junge Siamesen zum Studium nach Deutschland zu entsenden. Nach dem erfolgreichen Studium kehrten die ehemaligen Kadetten aus Gross-Lichterfelde mit neu aufkeimenden Ideen der Modernisierung heim. Darunter waren auch die späteren Politiker Praya Pahol, Praya Songsuradej und Pra Prasatpitayayuth, die Hauptfiguren des Staatsstreiches vom 24 Juni 1932 waren, der die absolutistische Monarchie durch die konstitutionelle Monarchie ersetzte und damit die Demokratie in Siam einleitete.

Als der Erste Weltkrieg zu Ende ging, und einige Jahre später die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Siam eingeleitete wurde, studierten mehrere siamesische Studenten, darunter auch meine Grosstante (Khun Yaai) und ihr Mann in Deutschland. Als sie nach Siam zurückkehrten, brachten sie die Grundlagen der modernen Wissenschaft mit sich. Mit ihrem in Deutschland erworbenen Wissen vollbrachten sie in den Bereichen der Rechtwissenschaft, Naturwissenschaft und Medizin hervorragende akademische Leistungen. Mit gewissen deutschen Tugenden galten den kommenden Generationen als Vorbilder.

Auch in den sechziger Jahren setzten die Dozenten, die aus Deutschland zurück gekommen waren, in Geisteswissenschaften hohe Massstaebe. Am Ende der siebziger Jahren und Anfang der achtziger Jahren , als die konventionelle Politik in Deutschland und Thailand deutlich an demokratischer Legitimation eingebüßt hatte, haben einige ehemalige thailändische Studenten, die früher aktiv in dem Thai-Studenten Verein In Deutschland (TSVD) gearbeitet hatten, einen leisen frischen Wind der deutschen Bürgerinitiativenbewegung in Thailand eingeführt und mitgetragen.
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts haben also die ehemaligen Thai-Studenten aus Deutschland eine gewisse dynamische Wirkung in dem kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Leben ihres Heimatlandes herbeigerufen.

Es stellt sich nun die Frage, ob thailändische Studenten in Deutschland eine andere kulturelle und politischen Prägung erfahren haben als ihre Landsleute, die in anderen westlichen Laendern studiereten? Wenn dies zutreffen sollte, schließt sich die Frage an, welche Faktoren hierfür verantwortlich waren. Waren das die Besonderheit der deutschen Kultur, die Öffentlichkeit und das Lebensalltag in Deutschland, die die thailändischen Studenten/innen maßgeblich prägten?

Der Einfluss des deutschen Rechts auf das gemischte thailändische RechtssystemPDF Download

Prof. Dr. Kittisak Prokati

Das Königreich Siam (ab 1939 offiziell in Thailand umbenannt) ist eines der wenigen Ländern Asiens, das bei der Expansion westlicher Kolonieherrschaft im 19. und 20. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit aufbewahren konnte. Dass Siam die westliche Kolonialisierung abzuwenden vermochte, indem es die westliche Modernisierung rechtzeitig nachgeahmt hatte, ist im Allgemeinen bekannt. Weniger bekannt ist jedoch, wie sich diese Modernisierung aber auf rechtlichem Gebiete vollzog, welche Akteure hierbei eine entscheidende Rolle spielten, nach welcher Methode sich diese Entwicklungen vollzogen. Seit den dreißiger Jahren gehen deutsche Rechtsgelehrten davon aus, dass Bestandteile des thailändischen Rechtssystems, das Zivil- und Handelsgesetzbuch, in Anlehnung an das deutsche BGB entwickelt wurden. Aber einige Autoren ordnen das thailändische Rechtssystem in den französischen Rechtskreis ein. Oder sie bezeichnen es wenigstens als ein unter dem Einfluss vom kontinental-europäischem und angelsächsischem Recht entstandenes Rechtssystem. In vielen Bereichen ist das thailändische Recht jedoch immer noch eine terra incognita.

In diesem Vortrag soll das thailändische Recht unter Berücksichtigung der Rezeption westlichen Rechts, insbesondere der Einfluß des deutschen Rechts dargestellt werden. Es soll auch ein Überblick verschaffen, wie die ein-heimische, südostasiatisch-buddhistische Rechtskultur durch aufgenommene westliche Kulturelemente beeinflusst oder gebrochen wurde. Schließlich wird die Frage aufgeworfen, mit welcher Intensität sich das thailändische Rechtssystem fremde Rechtssysteme angeeignet hat.

Der politische Farben Konflikt zwischen 2006 und 2010 und das Flut Ereignis 2011PDF Download

Dr. Pitch Pongsawat

The talk is structured on two issues that seemingly do not relate to each other; i.e. the political color conflicts from 2006 – 2010 and the flood event in 2011. The main question is to look at the role of Bangkok for the articulation of the two conflicts. The tentative finding of the talk is that Bangkok is both a physical site and an ideological site of the conflicts. Bangkok has been portrayed as the middle class and elite city while the complex reality of Bangkok reveals that the Thai middle class category and the class occupation of Bangkok as the middle class city with single and retroactive ideology are problematic category which cannot capture the dynamic of political, economic, social, cultural and ideological struggles in contemporary Thailand.

Die Rolle Deutschlands bei der Wahrung der Unabhängigkeit Thailands (Siams) während der Kolonialpolitik der europäischen GroßmächtePDF Download

Prof. Dr. Pornsan Watanangura

Der Anlass der ersten Europareise des König Chulalongkorn (Rama V.) im Jahre 1897 war hauptsächlich ein politischer. Seit Rama IV. (König Mongkut) galt Siam (der frühere Name Thailands), als „Pufferstaat“ und stand im Mittelpunkt der Machtinteressen Englands und Frankreichs. König Chulalongkorn (Rama V.) suchte eine Politik des Machtausgleichs, in der Russland und Deutschland eine große Rolle spielten. Im Kontext der westlichen Kolonialpolitik gehörte schließlich Siam zu den fünf Ländern in Asien – neben Iran, Afghanistan, China und Japan – die nicht kolonisiert wurden. Dieser Beitrag versucht, die Rolle Deutschlands in der Epoche der Entfaltung des europäischen Imperialismus bei der Wahrung der Unabhängigkeit Siams zu zeigen.

Politische Parteien in Thailand und Deutschland im historischen VergleichPDF Download

Dr. Lydia Seibel

Am Morgen des 24. Juni 1932 putschte sich eine Gruppe aus etwa 90 Angehörigen der Zivilverwaltung und des Militärs an die Spitze der thailändischen Regierung. Die jungen Revolutionäre nannten sich selbst „Khana Ratsadòn“, zu Deutsch die „Volkspartei“. Ihre Machtübernahme beendete die absolute Monarchie in Thailand und brachte – für wenige Jahre –Parteien ins Zentrum der politischen Auseinandersetzung.

Diese hervorgehobene Stellung der Parteien, die einen Beobachter der jüngeren thailändischen Geschichte sicherlich verwundern muss, erwuchs aus dem Reformdiskurs, der dem Regimewechsel vorausging und ihm folgte. Sowohl die „alte“ Elite als auch die neuen Akteure begriffen politische Parteien als notwendigen, ja alternativlosen Bestandteil einer demokratischen Ordnung. Dies unterscheidet die thailändische Parteigenese von der in westlichen Staaten wie in Deutschland, wo die Bildung von Parteien eng mit der Entstehung der Parlamente verbunden war und der keine normativen Überlegungen vorausging.

Die Siamer sind sanft, höflich und sorglos” (1837)PDF Download

Dr. Andreas Stoffers

….. ist in einem deutschen Schulbuch des Jahres 1837 zu lesen. – In einer Zeit, in der man in Deutschland wenig über Thailand wusste, erschien Thailand vielen Deutschen als ein märchenhaftes, weit entferntes Königreich. Vorurteile, wie die der Sanftheit, Höflichkeit, aber auch Sorglosigkeit und Faulheit, herrschten vor und konnten durch Sachkenntnis noch nicht ersetzt werden.

Der Vortrag führt das Publikum durch mehr als drei Jahrhunderte deutsch-thailändischer Geschichte und lässt teilhaben am Wandel der Vorstellung, die man in Deutschland von Thailand, dem sagenumwobenen Siam, entwickelte. Begonnen wird mit den ersten Kontakten Engelbert Kämpfers im 17. Jahrhundert. Es geht weiter über die Zeit der Abschottung Siams von der Aussenwelt im 18. und frühen 19. Jahrhundert, die preussische Gesandtschaft des Jahres 1861/62, im Zuge der immer mehr Kunde vom fernen Thailand nach Deutschland drang, über Kaiserreich, Weimarer Republik und Drittem Reich bis hin zur Bundesrepublik. Es dauerte einige Zeit, bis die angesammelten Vorurteile einer wohlwollend neutralen und analytischen Sichtweise Thailands wichen. Heute ist Thailand nicht nur als ein interessantes Ziel für deutsche Touristen bekannt, sondern es wird in der deutschen Öffentlichkeit als ein modernes, aufstrebendes Land innerhalb der ASEAN, als ein „emerging market“, wahrgenommen.

Looking Backward, Looking Forward: the Thai-German Relationship in the Field of MedicinePDF Download

Dr. Suthin Jinaporntham, Khon Kaen University

Since the establishment of Thai-German relationship 150 years ago, Germany has constantly played an important role in providing co-operation, assistance, and support in the field of medicine to Thailand in both direct and indirect ways. These include Germany’s advanced medical care as the model for development of a modern medical care system in Siam, the medical care for King Chulalongkorn during his second visit to Germany in 1907, the training of Thai physicians in medical research and specialist training in various fields of medicine. These manifold co-operation had led to a strong relationship in the field of medicine between the two countries and brought about so many co-operative training programs provided by medical specialists from both countries to serve participants from many other Asian countries.

Siam – HamburgPDF Download

Iris Vitense, Universität Hamburg

Der siamesische König Mongkut – Rama IV. – ermöglichte Europa und Amerika Mitte des 19. Jahrhunderts durch seine Politik eine wirtschaftliche und kulturelle Verbindung einzugehen und öffnete mit dem Bowring-Vertrag die Tore zum Westen. So erhielten auch die Hansestädte Lübeck, Bremen und Hamburg die Chance, ihre ökonomischen Interessen in Asien weiter auszubauen und weitere exotische Handelswaren aus dem Osten zu exportieren.

Von der Idee eines Vertrages bis zum Ende der Verhandlungen sollten fünf Jahre vergehen, ehe der Vertrag und die anschließende Ratifikation abgeschlossen waren. In dieser Zeit übernahm Hamburg die Leitung dieser Verhandlungen, organisierte die Geschenke für die siamesischen Könige und koordinierte die Kommunikation unter den Hansestädten. Die Notwendigkeit einer Rechtssicherung in Siam für die Hansestädte war maßgeblich für die Hanseatischen Angehörigen und den Handel, welche vor dem Vertrag der Willkür der Siamesischen Autoritäten und Handelspartner unterworfen waren.

Der Kaufmann und spätere Konsul Theodor Thies wurde von den Hansestädten ausgewählt, als Abgesandter die Verhandlungen mit den Siamesischen Delegierten zu führen. Trotz schwieriger Verhandlungen, Missverständnissen und Verzögerungen konnte der Vertrag schließlich am 25.10.1858 abgeschlossen und die Ratification am 28.08.1861 unterzeichnet werden.

So konnten die Hansestädte sich als fünfter westlicher Wirtschaftspartner einen Platz in Siam sichern und bis zum heutigen Tage – also 154 Jahre später – wirtschaftliche und freundschaftliche Beziehungen zu Thailand pflegen.

Translations of the Buddha’s Words into Thai: Exploring Challenges in their Linguistic and Cultural DimensionPDF Download

Susanne Götz, M.A.

In 2007‑2008, while teaching Sanskrit in Thailand, I heard private criticisms about the translations of the Theravāda Buddhist scriptures, the Pāli canon, into Thai being hardly intelligible. Moreover, when discussing some observations about the translation practice of students, who were monks and traditionally trained in Pāli, another criticism was raised about the Pāli education in Thailand. An important point of the criticism was that the traditional monastic Pāli training and examination system supported a slavish clinging to fixed translation patterns.

The “liturgical” language Pāli is a Middle Indo-Aryan and thus Indo-European language. It is inflectional (e.g. with eight nominal cases), while Thai is isolating and consists mostly of monosyllabic words that are unalterable in form. The stereotypical use of these translation patterns creates an unnatural sounding “interim language” in the translation classroom which can be distinguished from native Thai by the presence of certain markers. These markers provide information about the grammatical structure (e.g. case, tense, number) of the Pāli source language.

Is there a tendency to adhere to the grammatical structure of the Pāli source text due to the traditional education of translators? If so, is this the (only) cause of some translations from Pāli into Thai being poorly intelligible? What are the actual factors that make existing translations into Thai less or more intelligible? The answer to these research questions have been sought by choosing one “Sutta” or discourse of the Pāli canon as a case study and analyzing and comparing nine different translations of this Sutta (Mahālisutta, DN 6) into Thai.

In my presentation, I will go into detail about various challenges of translating the Pāli canon into Thai, such as differences in the grammatical structures of source and target languages, treatment of technical terms and proper names, or the application of a cultural filter, e.g. the use of the royal register for the Buddha and his revered disciples.

Obviously, the cultural dimension of this topic, sometimes interwoven with the linguistic one, cannot be neglected nor overlooked, especially since the criticism mentioned above would never be heard in public. In addition, it seems unlikely that a Thai scholar would undertake this research due to the sacredness involved with the subject.

In order to dig deeper into the cultural dimension of this study, the comparative text study is complemented by interviews with persons involved with translating or editing the Pāli scriptures, with teachers of Pāli and with several Thai students in different subject areas. Moreover, some students and scholars have been given the task of translating a part of the above mentioned Sutta into Thai, or of altering a given Thai translation in different ways as an experiment. These methods aim at further exploring possibilities and limitations in the linguistic and cultural dimension and leave space for speculations about what kind of translations from Pāli to Thai might be seen in Thailand in the nearer future.

ASEAN AND ROLE IN CONFLICT RESOLUTION: A Case Study of the Conflict between Thailand and Cambodia in the Area Surrounding the Preah VihearPDF Download

Chalermkiat Khunthongphet, M.A.

The purpose of this PhD research project is to conduct a study of the regional and international dimensions of the dispute of the Preah Vihear, as the temple known as Preah Vihear internationally. However, its Thai name is Prasat Phra Vihan [ปราสาทพระวิหาร]. The main focus of the research will be on the role of ASEAN in conflict resolution, using the dispute over the contested area surrounding the Preah Vihear temple as a case in point. Until present, ASEAN has refrained from interfering in the internal affairs of its members and bilateral conflicts among individual member states. However, the strict principle of non-interference has been softened in recent years. In spring 2011, when the border conflict between Thailand and Cambodia escalated into an armed confrontation, Indonesia which had the chairmanship of ASEAN at that time played a very constructive mediating role in establishing a demilitarized zone in the Preah Vihear area which led to a calming down of the conflict, at least temporarily. The study will focus on the following key questions: Will a solution be reached only by bilateral negotiations or through the United Nations or can the road to peace be based on the direct involvement of ASEAN to “integrate” the temple, the symbol of contested visions of national integrity and sovereignty, into a wider framework of regional cooperation?

The research follows an interdisciplinary approach utilizing historical and political science methods. It is planned to consult the rich body of written material from Thai, French, Cambodian, and international (i.e., UNESCO/Paris, ASEAN/Jakarta) archives. I will also make use of Thai and Cambodian secondary literature as well as qualitative interviews with political decision-makers and local actors (NGOs, local social networks in Thailand and Cambodia).

THE INFLUENCE OF GERMAN THINKERS ON SOCIAL AND POLITICAL MOVEMENTS IN THAILANDPDF Download

Prof. Dr. Cholthira Satyawadhna

The aim of this paper is to clarify the root of modern social and political movements in Thailand, tracing back to the political structural change in 1932 A.D The impact of that change, the influences and outcomes of the ‘unfinished mission’ has brought Thai society to on-going crises until present. Selected theoretical discourses on social and political movements are coined to support the focal point that, most prominent social movements in Thailand indicate varieties of political activities which cannot be assigned neither to one group, one grievance, one cause, nor one theory and ideology. The current movements in our modern world are far more complex than one has ever thought. It marks ‘a significant change in Thai society and politics’ during the past decades since the World War II. A brief summary of theoretical debates on social movements which has developed since the 1960s and the clash of ‘Ideas’ are described via European ideological contest and Thai controversial politics.

The main feature of recent popular movements in Thailand is analysed together with the appraisal for Karl Marx, the greatest German social thinker who changed the world, whose influence has empowered the social and political movements in Thailand ever since. In the Thai contested social space, Jitr Bhumisakd – one among the most prominent Thai radical elites, was undoubtedly strongly influenced by Karl Marx and his theory. Within such controversy of Thai social and political movements, Jitr Bhumisakd is a myth, a semiotic sign – in Derrida’s word, with la différance. He has become the most outstanding mythologie of the Thai revolutionary course, whose academic and political contributions are not at dawn, and still functioning in current social and political arena. Even among those of binary oppositions – the so-called yellow-shirts and red-shirts, Jitr Bhumisakd has represented dynamically and dialectically, the yearned spirits for ‘social change’, of dualistic antagonists in all state-of-art performances in every political movement.

An Ethnography of the Rohingya in the Thai-Asian Socio-Politico- Cultural ContextPDF Download

Chutima Sidasathian, M.A.

This research proposes to study the Rohingya community, an ethnic group living in what was formerly known as Arakan State, but is now known as Rakhine State of the Union of Myanmar, located in the northwest of the country. The aim of this research is to study the way of life of the Rohingya in the context of Thai-Asian politics and culture by putting emphasis on how the community inherits and formulates its identity in the context of its interaction with Thai society. This includes the creation of their network and social capital to survive in the multi-cultuar Thai-Asian societies.

One of the most important results of my research is that the Rohingya’s economic behavior indicates significantly their involvements in self-employed business. Choosing to be small business owners is consistent with traditional Rohingya’s way of life. This results in a good qualitative interaction according to the Rohingya’s global perspective and is consistent with other consequent lifestyle processes in Thai society. Rohingya settle in Thailand are getting part of Thai society, gaining sufficient economic benefits for a certain level of happiness and the creation of social values.

The researcher has studied Rohingya living in Thailand continuously from 2008 until now (2012) which has resulted in a much better understanding of the global perspective of the Rohingya cultural group and the Rohingya community than the one which is reflected by the distant perception of Thai authorities. The result of this anthropological survey suggests that the Rohingya community is a Muslim society with an ascetic, peaceful lifestyle, piously adhering to Islamic practices and preserving their ethnic identity, posing no social threat and no challenge to national security. Although the Rohingya’s unwelcome migration has yet to be stemmed either in Thailand or the wider Asian region, the result of the case study in Thailand points towards a more meaningful response based on the respect for human dignity and basic human rights. An adequate assurance from Asian countries should offer a solution to the Rohingya that can both maintain their dignity and also convey the civilization of the 21st century to Thailand and ASEAN countries.

Die Institution historischer VizekönigePDF Download

Jan Dreßler, M.A.

Since the early 16th century historical sources about and from Siam testify to the existence of royal deputies, referred to as “maha uparat”, who were elevated from among the circle of close kinsfolk of reigning kings to become colleagues in the royal office. Nearly a third of state revenue was at the deputies´ disposal for the maintenance of parallel administrative structures modelled on those of the major kings. This constitutional arrangement, whereby a younger relative was groomed as a successor by his association to the royal authority, was regularly re-enacted for centuries. The focus of this presentation will rest on the history of deputy kingship from the ascent of the Chakri dynasty in 1782 to the abolishment of the said institution in 1885. In the course of these one hundred years Siamese kings and their six royal deputies had jointly shaped the fate of the Southeast Asian mainland considerably.

Ritual Performance, Cosmology, and Identity of the Balinese: A Study of BarongPDF Download

Kanit Sripaoraya, M.A.

The research as presented here is a pilot version of a Ph.D. thesis proposal, entitled, “Ritual Performance, Cosmology, and Identity of Balinese: A Study of Barong”. The research attempts to explore and interpret the semiotics of Barong Dance by applying the methods of ethnographical research and the theories of Performing Arts Communications with particular reference to traditional media. The research begins with the analysis of the structure of the Barong Dance, the Barong belief system, vision and cultural space in the context of social, economic and political life of Balinese communities. The expected results of the research are the identification of the concept of Dualism and the balance of power relations in Balinese cosmology, as being basic philosophies of Bali belief system and traditional doctrine, reflected in the key “signs”; masks and costumes. The research findings lead to the hypothesis that Balinese communities, which inherited the Barong dance from the past and still performs and preserves it until today, may have a close relationship with the community structure seen as a clan system. The sacred rituals of the Barong and Rangda masks obviously reflect the Balinese belief in the presence of Deities as representation of ancestral spirits and animistic beliefs, including myths. These are related to the collective unconsciousness and to archetypes which portray the depth-psyche of mankind, communicated by story, plot, characters, and performance. Furthermore, the research attempts to study the identity formation of Barong Dance which was formulated to satisfy current social and psychological needs and has become an invented tradition to cope with present-day cultural tourism.

Intensive research in at least three Balinese communities is planned for a comparative study in order to justify the research assumptions. The study expects to prove that the assumptions regarding the interpretation of the dualistic belief system, its semiotics and concept of archetypal patterns, including the relationship to Balinese clan system are accurate. It is estimated that, through times and social changes, Barong dance in the current situation is not just used for communication with the deities as traditional medium, but it hides the defense mechanism of the Balinese Ego from globalization. Also patterns of archetypes still function within the Balinese collective unconsciousness in each community. It is anticipated that these in-depth hidden structures can be traced and tracked only by applying psychological and anthropological approaches. For accuracy and concord findings, an interdisciplinary participatory research, intensive fieldwork, and postmodern application need to be conducted.

Somatically-enhanced approach in the teaching of Thai language to foreignersPDF Download

Asst. Prof. Dr. Maliwan Buranapatana

The teaching methodology described in this presentation deals with training students’ perceptual mechanisms to enable them to have better pronunciation in an L2 from the beginning. Teaching innovations include: the use of relaxation techniques to relax students; the use of humming, clapping; mouthing; physical gestures to emphasize the rhythm of the Thai language; the use of a Speech comparison tool (Sptool) for self-study; and the provision of all learning materials on CDs. This learning environment has been called the ‘Somatically-Enhanced Approach’ (SEA) to language learning (Zhang, 2006). An experimental study involving the teaching of Thai to Vietnamese students in Vietnam was carried out in 2007 using SEA. The results of this study are extremely encouraging. After 12 face-to-face contact hours, Vietnamese students who undertook a course in SEA are as fluent as their fellow students who studied Thai for 1 year using the traditional approach.

From cultural tourism to creative tourism: the changing context of cultural tourism in ThailandPDF Download

Dr. Pakdeekul Ratana

The promotion of the development of local knowledge is part of the Thai government’s national development agenda. Valuable cultural assets – such as culture, art, religion, tradition, and literature – inherited from former times do still exist in Chiang Mai province. This study intends to analyse certain creative ideas pertaining to former local assets – including environments, cultures, histories, and arts – which are conceived to promote the local society and economy. The extension of the idea of cultural tourism to become a concept of creative tourism gets inputs from local wisdom and cultural assets still available in various local areas. By combining them with suitable technologies, the cultural asset management or repackaging culture will be established. The creativity embedded into the production procedures might generate more value and worth in order to improve the Thai economy and better serve the current needs of the world market.

Tai and Thai Culture: New Reflections on an Old TopicPDF Download

Oliver Raendchen

Oliver Raendchen gives a presentation on the history of SEACOM (Southeast Asia Communication Centre) and its publishing the journal TAI CULTURE.

Since 1996, 21 volumes -among them many thematic issues- have so far been published, and the contributions of the hundreds of authors had a heavy impact on Thai studies and Tai studies.

It is showed which new approaches were applied, and suggestions on historical aspects of Tai- and Thai-studies will be given.

If time is left, a short slide show and video caption may shed some light on aspects of the actual work in the field, to reflect on the connection of practice and theory.

“Recent Tendencies in Thai Social Structure”PDF Download

Prof. Dr. Boike Rehbein

The recent political crisis is an indication of deep changes in Thai social structure. While the rural population has advanced from subsistence agriculture to farming and agribusiness, large migrant populations have invaded the cities, a lower and an upper middle class have emerged, new entrepreneurs have risen into the elites, and the role of the old establishment has changed. These changes were partly driven by the integration of Thailand into the global economy and transnational formations. Current Thai social structure has to be understood against the background of historically earlier structures and within the framework of the globalizing world. From this double perspective, the research project presented here enquires into the transformation of ranks and classes in Thai society into local, national and transnational milieus. The project applies a qualitative method aiming at people’s habitus in different settings and regions of Thailand.

Water, Floods and 2011 Disaster : A Socio-Political PerspectivePDF Download

Prof. Dr. Surichai Wungaeo

Water has long been an integral part of the cultures and everyday life of the Thai people. Water and floods were not seen as antagonism for peasant communities of Chao Phraya Delta, but rather as environment that demands adaptation. Flood disaster of 2011 has been called as worst floods disaster in Modern Thai history due to the wide, long inundation and devastating impacts on economy. The nature of impacts and response patterns from the official ministries and bureaucratic agencies were notably very much characterized by the language of struggle- against water so much separated from traditional cultural roots. This presentation attempts a socio-political perspective of the recent flood disaster by focusing on the formal response pattern of the agencies and the less formal ones by self organizing efforts of the civil society and communities.

In-Between Space: The Identity of Three generations of Patani Muslim Women in the Modern Education SystemPDF Download

Taweeluck Pollachom, M.A.

This research attempts to understand the formation of Patani Muslim women of three generations in the three Southern Border Provinces of Thailand. These women had access and opportunity to study in the modern education system since the assimilation policy in the Field Marshal Sarit Thanarat period until the present. During this period, the modern education system had started in the region. The central government increasingly implemented its cultural and educational policy towards the three Southern Border Provinces. In my thesis, I argue that the expansion of the educational policy has constructed new values in society, and the number of Muslim women in Patani who had chance to study outside their hometowns increased rapidly. Meanwhile, the Thai state became preoccupied with the idea of regulating and managing Islamic education. The government thereby promoted the Thai secular curriculum instead of the traditional Islamic education and attempted to reform its curricula. The Thai State’s educational policy, however, had some impact on the educational routes of Patani Muslim women. Firstly, the Muslim women from the urban elite and middle class group in Patani who had gone through the Thai secular curriculum normally chose to go directly to Bangkok, the capital. After finishing their education, most of these women worked as governmental staffs. Secondly, women from the religious leader’s families and networks who had been trained in a parallel curriculum, either secular or religious, chose to further their education abroad in Muslim countries such as Malaysia, Indonesia, Pakistan and Egypt. After graduation, most women of this group would continue their career in Islam private schools. These trends showed that the education routes were quite related to the differential location, family background, class and austere religion. This could also be meaningful for their further distinctive identity formation.

The first phase of my research deals with the identity formation of the first generation of Patani Muslim women in the three Southern Border Provinces who had been educated from the “two routes” in the Modern world, and had demonstrated the complexity of their identity construction influenced by the living ‘in between space’. Firstly, They had realized their Malayu Muslim identity in the cultural controversial zone at the Centre of the Thai State; likewise, when they encountered with other forms and performances of the Muslim identity outside the three Southern Border Provinces in Islamic countries. Secondly, they underwent a transformation of their identity with Islamic Revivalism in which they followed strictly the pious practice in religious disciplines and connected themselves to the Muslim world more than the local traditional Muslim. Religious disciplines became, thus, the important element of constructing their modern selves and, meanwhile, challenging the Western modern thought.

I further develop my research to merge with my doctoral thesis in which I will focus and extend my fieldwork to gather data from the grassroots. I intend to apply a qualitative research to study not only one, but three generations of Patani Muslim women in the Three Southern Border Provinces. These groups of women had better chance to educate themselves outside their hometown in the early years of modern educational system in Bangkok, Thailand, Malaysia, Indonesia, Pakistan and Egypt. Moreover, it is my attempt to look for any primary historical record which would distinctively described the lives and experiences of these pioneering women dynamically. My attempt is to understand their identity formation in order to cope with present-day globalization and the ‘restive’ deep South.

Vortrag am Mittwoch, den 06.06.2012,PDF Download

Zeit: 18 Uhr,

Ort: Raum 209,

Hamburg Universität,

Asien-Afrika-Institut,

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

Dr. Paul Chambers

Director of Research at the Southeast Asian Institute for Global Studies (SEAIGS), Payap University, Chiang Mai, Thailand.

Civil-Military Relations in Democratizing Thailand

In contemporary Thailand, civilian control remains a daunting challenge with the armed forces having succeeded in operating within a parallel state insulated from most civilian directives. At the same time, Thai politics have since 2005 been polarized around ex- Prime Minister Thaksin Shinawatra. Such national disunity has helped the military maintain its autonomy. With a monarchical power vacuum soon at hand, this may give the armed forces an even further excuse to seek more sway. This paper seeks answers to three questions. First, what explains the persistence of military power in Thailand? Second, why in Thailand is there a separation between elected authorities and military autonomy? Third, what prospects exist for demilitarization and a weakening of military clout?

Thailand – „Land of Smiles“ – aber auch Land mit rechtlichen Regeln?PDF Download

Vortrag Jürgen Kutzki

Am Montag, den 25.06.2012

Zeit: 18 Uhr ct Ort: Raum 120

Hamburg Universität

Asien Afrika Institut

Edmund Siemers Allee 1, Flügel Ost

Der Referent gewährt zunächst eine Übersicht über die Struktur des internationalen und thailändischen Rechts und stellt den thailändischen Gerichtaufbau vor.

Ferner bildet der zivile und handelsrechtliche Bereich des thailändischen Rechts einen wesentlichen Schwerpunkt der Veranstaltung. Unter anderem wird eine Einführungin das thailändische Grundstücks-, Arbeits- und Gesellschaftsrecht gegeben, die mitunter auch auf die Kapitalgesellschaften in Thailand (public limited company) Bezug nimmt.

Bei dieser Gelegenheit verknüpft der Redner das Thema Arbeiten und Recht miteinander, um zugleich über die arbeitsrechtlichen Bedingungen für Ausländer in Thailand zu berichten.

Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung und Beantwortung der zuvor aufgeworfenen Fragen.

Jürgen Kutzki

ist ein fachlich ausgewiesener Jurist mit Schwerpunkten im Bereich des öffentlichen Dienst- und internationalen Privatrechts. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als praktizierender Rechtsanwalt sowohl in Thailand (Bangkok) als auch in Deutschland (Karlsruhe/Bonn) kann er auf weit reichende Erfahrungen verweisen. Der Referent hält auch regelmäßig rechtliche Vorträge an der Thammasat Universität, Bangkok und Chiang Mai Universität.

„Enemies of the People“ – Die Suche nach der Wahrheit nach dem kambodschanischen VölkermordPDF Download

Filmvorführung von Daniel Bultmann

Am Mittwoch, den 04.07.2012

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 221

Hamburg Universität

Asien Afrika Institut

Edmund Siemers Allee 1, Flügel Ost

Der Film „Enemies of the People“ zeigt den unermüdlichen Versuch des kambodschanischen Journalisten Thet Sambath, dem Chefideologen der Roten Khmer Nuon Chea die Wahrheit über seine Taten zu entlocken.

Neben ungewöhnlich offenen Aussagen des „Bruders Nummer Zwei“ in der Parteihierarchie hinter Pol Pot, bewerkstelligt Thet Sambath dabei auch Begegnungen zwischen Kadern aus unterschiedlichen Rängen der Kommunistischen Partei Kampucheas, die an der Maschinerie des Todes beteiligt waren und nun die Frage nach der Schuld stellen.

Während Thet Sambath scheinbar seine Antworten fand, eröffnen sich von anderen Seiten immer neue Fragen. Ohne letzte Antworten zu geben, gibt der Film damit Einblick in die dringliche Notwendigkeit aber vielleicht auch Unmöglichkeit einer kollektiven Bewältigung des Geschehenen. Daniel Bultmann und Savuth Prum begleiten die Filmvorführung und laden im Anschluss ein zum Gespräch über Formen und Grenzen individueller sowie kollektiver Aufarbeitung des kambodschanischen Völkermordes.

Daniel Bultmann

ist Doktorand in Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit einigen Jahren forscht er zu kollektiver Gewalt in Kambodscha sowie zu Prozessen ihrer Aufarbeitung. Im Rahmen seiner Forschungen hat er bereits zahlreiche Interviews mit ehemaligen Kadern der Roten Khmer geführt.

Am Montag, den 12.11.2012PDF Download

Zeit: 18 Uhr ct

Ort: Raum 123

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

Vortrag in deutscher Sprache von Hans Georg Berger

Der karmische Blick

Überlegungen zur buddhistischen Auffassung von Portraits am Beispiel ausgewählter Mönchsportraits aus der Sammlung des Buddhist Archive of Photography, Luang Prabang

Hans Georg Berger ist Schriftsteller und Fotograf. Seit 2006 leitet er das Buddhist Archive of Photography in Luang Prabang/Laos, dessen 35.000 originale Photographien fast 160 Jahre Photographiegeschichte erzählen. Ein besonderer Aspekt der historischen Sammlung besteht aus Mönchsportraits, in der eine besondere Auffassung von der Abbildung des Heiligen sichtbar wird. Diese Auffassung wird in Bezug gesetzt zu einer Serie von Portraits, die Hans Georg Berger seit 1993 in Laos von Mönchen gemacht hat.

Friday, 30 November 2012PDF Download

Universität Hamburg

Room 121 (1. Stock), Westflügel

Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg

14:30–17:30 Uhr

A round-table discussion between Southeast Asian ambassadors and German academics

An ASEAN community in 2015: Perspectives of regional integration in Southeast Asia. Jointly organised by the Berlin ASEAN Committee and the Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg.

Association of Southeast Asian Nations

The Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) was founded 45 years ago, on 8 August 1967, in Bangkok, Thailand. Its founding mem-bers were Indonesia, Malaysia, Philippines, Singapore, and Thailand. Later on, Brunei Darussalam joined ASEAN (in 1984), followed by Vietnam (in 1995), Laos and Myanmar (in 1997), and finally Cambodia (in 1999), making up what is today the ten member states of ASEAN.

At their 2007 summit in Singapore, the ASEAN leaders reaffirmed their strong commitment to create by 2015 an ASEAN Community based on three pillars, namely the ASEAN Political-Security Community, the ASEAN Socio-Cultural Community, and the ASEAN Economic Commu-nity (AEC). The AEC has the goal of regional economic integration envisaging the following key characteristics: (a) a single market and pro-duction base, (b) a highly competitive economic region, (c) a region of equitable economic de-velopment, and (d) a region fully integrated into the global economy. The areas of coopera-tion within the AEC also include the develop-ment of human resources and an Enhanced infrastructure and communications connectivi-ty. To achieve these goals increased coopera-tion in the field of education, culture and aca-demia is also a necessity.

Recently a consortium of five European and four Southeast Asian universities has been set up to carry out a wide range of interdis-ciplinary research projects on “Integration in Southeast Asia: Trajectories of Inclusion, Dynamics of Exclusion”, and to organize a series of workshops both in Europe and in Southeast Asia for disseminating the re-search results over the period 2013–2015. The University of Hamburg, which is the German partner in this consortium, con-siders it as a good opportunity to bring to-gether German academics and experts with representatives of the ASEAN countries in Germany.

In an effort to increase the awareness of ASEAN in the academic sector in Germany, the Asia-Africa-Institute through its South-east Asia Department is happy to organise jointly with the Berlin ASEAN Committee a round-table discussion between ASEAN ambassadors in Berlin and German experts in the field of Southeast Asian Studies to explore the perspectives of regional integra-tion in Southeast Asia.

14:00 Entrance

14:30 Welcome remarks Speaker of the Asien-Afrika-Institut

Head of the Dept. of Languages and Cultures of Southeast Asia

14:40 Presentations on the H.E. Nongnuth Phetcharatana

Prospects of the Ambassador of the Kingdom of ASEAN Community Thailand, Chairperson of the Berlin 2015 ASEAN Committee

H.E. Dato’ Ibrahim Abdullah, Ambassador of Malaysia

15:30 Round-table Ambassadors of the Berlin discussion ASEAN Committee

German academics and Southeast Asia experts

17:20 Closing remarks Asien-Afrika-Institut

17:30 End of round-table Discussion

Moderator(s): Professors of the Department of Languages and Cultures of Southeast Asia

17:30–19:00 Reception

Berlin ASEAN Committee

Mr. Asnawi Arbi Sharifuddin

Chargé d‘ Affaires a.i.

Embassy of Brunei Darussalam

H.E. Dr. Widhya Chem

Ambassador of the Kingdom of Cambodia

H.E. Mr. Eddy Pratomo

Ambassador of the Republic of Indonesia

H.E. Mr. Khamvone Phanouvong

Ambassador of the Lao People’s Democratic Republic

H.E. Dato‘ Ibrahim Abdullah

Ambassador of Malaysia

H.E. U Soe New

Ambassador of the Republic of the Union of Myanmar

H.E. Ms. Maria Cleofe R. Natividad

Ambassador of the Republic of the Philippines

H.E. Mr. Jai S. Sohan

Ambassador of the Republic of Singapore

H.E. Ms. Nongnuth Phetcharatana

Ambassador of the Kingdom of Thailand

Chairperson, Berlin ASEAN Committee

H.E. Dr. Nguyen Thi Hoang Anh

Ambassador of the Socialist Republic of Vietnam

HGT Archiv 2011

Am Montag, den 27.06.2011PDF Download
Die Hamburger Gesellschaft für Thaiistik e.V. in
Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Thaiistik
der Abteilung Sprachen und Kulturen Südostasiens
lädt Sie zu einem Vortrag ein. Zu dem Thema:

The Mixing of Languages in North Thailand in a Time of Globalization
การปนภาษาในภาคเหนือของไทย ณ ช่วงเวลาหนึ่งภายใต้สังคม ยุคโลกาภิวัฒน์

Dr. Phattharathanit Srichomthong

ผศ.ดร. ภัทรธนิษฐ์ ศรีจอมทอง
Faculty of Liberal Arts
Maejo University

The scenario of the mixing of different languages in the age of Globalization also involves communities in Northern Thailand. This phenomenon and the processes of change can be considered uncontrollable, and have rapidly been spreading especially to urban, and probably local, areas as well. The mixing of languages is remarkably displayed in signages in the public domain, especially on the side of roads.

Montag, den 27.06.2011
Zeit: 18 Uhr
Ort: Raum 120
Hamburg Universität
Asien-Afrika-Institut
Edmund-Siemers-Allee 1,
Flügel Ost

Besuch Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Maha Chakri SirindhornPDF Download

Besuch der Prinzessin Mittwoch, am 29. Juni 2011

Der Besuch der Königlichen Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn am AAI der Universität, wurde von allen Teilnehmenden, wie ein freundliches Fest empfunden.

Als am Mittwoch, den 29. Juni bei strahlendem Sonnenschein die Wagenkolonne mit der Prinzessin am Hauptgebäude der Universität vorfuhr, war dem Begrüßungskomitee bestehend aus dem Vizepräsidenten der Universität Prof. Dr. Stiehl, dem Sprecher des AAI Prof. Dr. Zimmermann und dem Leiter des Arbeitsbereiches Thaiisstik, Prof. Dr. Grabowsky sowie Prof. Dr. Friedrich, dem Leiter der Abteilung Sinologie, schnell intuitiv eines deutlich: Hier kommt eine bedeutende Repräsentantin ihres Landes und eine kluge und ernsthafte Wissenschaftlerin.

Nach dieser Begrüßung begab sich die Prinzessin mit ihrer Delegation und den gastgebenden Professoren direkt in das Asien-Afrika-Institut, wo bereits über einhundert geladene Gäste und Studierende zur Begrüßung bereitstanden. An Stellwänden, die einen Eindruck über den Verlauf eines Thaiisstik-Studiums und den Studentenaustausch mit Thailand vermitteln, wurde bereits deutlich wie interessiert die Prinzessin die Inhalte des Besuches aufnimmt: Verschiedene, bereits in der Halle gegebene Erklärungen, wurden in einem kleinen Notizbuch, das sie während des gesamten Verlaufes für fortlaufende Aufzeichnungen verwendete, zu „königlichen Notizen“.

Nach der Ausstellung in der Halle besichtigte die Prinzessin die Bibliothek des AAI, unter der Führung der Historikerin und Philologin Frau Dr. Hörner.

Kostbare Leporello Manuskripte von 1784, mit goldener Schrift und farbigen Zeichnungen aus der Universitäts- Staatsbibliothek weckten das besondere Interesse der Prinzessin. Selbst nach dem informellen Ende der Veranstaltung diskutierte sie noch wissenschaftliche Fragen mit den Professoren.

Vizepräsident Prof. Stiehl bekannte in seiner Begrüßung sodann die Einzigartigkeit des Besuches durch eine leibhaftige Prinzessin und auch Wissenschaftlerin, die selbst drei eigene Studien- Abschlüsse und einen Doktortitel vorweisen kann und auch noch Märchen schreibt und übersetzt. Er würde wegen dieser vielfältigen Befähigungen bei ihr gerne in die Lehre gehen.

Der Sprecher des AAI, Prof. Zimmermann stellte in seinem Vortrag die Ausrichtung des AAI und die besondere Ausrichtung des Bereiches der Buddhismus-Kunde vor. Der Vortrag von Prof. Dr. Friedrich, dem Sinologen stieß ebenfalls auf großes Interesse der Prinzessin, die selbst über umfassende Kenntnisse der chinesischen Sprache und Kultur verfügen soll.

Prof. Grabowsky, stellte die Geschichte der Thaiistik in Hamburg vor und konnte darstellen, dass sogar eine der früheren Lektorinnen der Thaiistik, Frau Prof. Dr. Ampha Otrakul, jetzt sogar Mitglied der offiziellen Delegation der Prinzessin ist. Die Breite des Studiums und der Forschungen von historischen Schriften bis hin zu einem modernen Tamdemprojekt über das Internet mit der Thammasat-Universität in Bangkok bilden das aktuelle Spektrum der Ausbildung.

Erstaunlich viele Notizen machte der Königliche Gast, als Studenten der Thaiistik, selbstverständlich in Thailändischer Sprache, über ihre Eindrücke über das Studium, ihre Studienzeit in Thailand und auch über den Eindruck als thailändische Studentin in Deutschland berichteten. Dieses wurde geradezu durch tosenden Beifall, angeführt von Prinzessin Sirindhorn, belohnt.

Unter den ausgetauschten Gastgeschenken befand sich für die Prinzessin eine liebenswürdige Besonderheit: Ein Auswahl von historischen Fotos aus dem Hamburger Staatsarchiv aus dem Jahre 1960 Sie stellen Eltern der Prinzessin, König Bhumibol und Königin Sirikit dar anlässlich ihres damaligen Staatsbesuches. Dieses persönliche Geschenk von Prof. Grabowsky, verbunden mit den besten Grüßen an das Königspaar, fand ungeteilten Beifall Aller.

Das Interesse der Königlichen Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn an dem Besuch im AAI war offenkundig; der Zeitplan konnte nicht eingehalten werden.

Abstracts der Referentinnen und ReferentenPDF Download

  1. Prof. Dr. Volker Grabowsky (Universität Hamburg)

Phra Wihan oder Phreah Vihear: Historische und politische Hintergründe der aktuellen Kontroverse zwischen Thailand und Kambodscha

Schon die unterschiedliche Ausprache und Schreibung dieses einzigartigen Hindu-Tempels aus dem 11. Jahrhundert spiegelt seine große symbolische Bedeutung im gegenwärtigen emotional stark aufgeladenen Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha wider. Der Vortrag beleuchtet die historischen Hintergründe des Streits um den unmittelbar an der thai-kambodschanischen Grenze gelegenen Tempel. Insbesondere wird das Urteil des Internationalen Gerichtshofs von Den Haag aus dem Jahre 1962 im Hinblick auf die staatliche Zugehörigkeit des Tempels sowie der umstrittenen Grenzzone von 4,6 km2 untersucht. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren mehr als vier Jahrzehnte später zur Registierung des Tempels als kambodschanisches Weltkulturerbe der UNSESCO geführt haben und wie die kontroversen Reaktionen in Thailand selbst zu erklären sind.

  1. Prof. Dr. Ampha Otrakul (Chulalongkorn University, Bangkok)

Alltagssprüche von Lastwagen- und Taxifahrern als Volkskommunikation in der modernen Großstadt Thailands

Für alle, die schon einmal in Bangkok im Stau gestanden haben, sind die kurzen Sprüche, die die Taxi- und Lastwagenfahrer hinten auf ihre Fahrzeuge geklebt haben, ein vertrautes Bild. Diese Sprüche spiegeln humorvoll die Alltagsweisheiten der einfachen Leute – hier der Taxi- und Lastwagenfahrer – wider. Sie stellen Kontakte zwischen den Verkehrsteilnehmern her und bauen dadurch Streß, der von den ständigen Verkehrsstaus verursacht wird, ab. Auch diese Form der Kommunikation im modern und nicht einfachen Großstadtgeschehen zeigt deutlich die Geisteshaltung und die Lebenseinstellung der Thailänder.

  1. Prof. Dr. Marin Trenk (Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt)

Das rohe und das gekochte laap: Aneignung und Ausgrenzung einer thailändischen Regionalküche

Thailands Nordosten gilt als marginalisierter Landesteil. Aber die Esskultur der Region hat in der letzten Zeit Bangkok und das ganze Land erobert. Der Vortrag möchte die Komplexitäten der nationalen Aneignung einer expansiven Regionalküche erkunden. Einige lokale Gerichte werden angeeignet, dem thailändischen Geschmack angepasst und finden Eingang in die im Entstehen begriffene Nationalküche. Damit aber werden sie „ent-ethnisiert“ und „ent-regionalisiert“. Andere Gerichte dagegen werden ausgegrenzt, allen voran rohe Speisen wie laap, das ikonische Gericht des Isan. Während bestimmte rohe Gerichte früher aus kulturellen Gründen abgelehnt wurden, geschieht dies heute unter Berufung auf medizinische Argumente. Bewohner des Isan reagieren darauf, indem sie einige rohe Speisen in Marker ihrer ethnisch-regionalen Identität verwandeln. Unterstützt werden diese lokalen Strategien durch globale Trends (Sushi!), die den Geschmack des Isan zunehmend auch für die Haute Cuisine Bangkoks unwiderstehlich machen.

  1. Prof. Dr. Andreas Hartmann (Westf. Wilhelms-Universität Münster)

Der Kreislauf der Seide in Isan. Anthropologische Gedanken zu einem Kulturerbe in Gefahr

Mein Vortrag führt Sie in die Umgebung von Kantharalak im Grenzgebiet von Thailand, Kambodscha und Laos. Ich möchte von meinen persönlichen Begegnungen und Erfahrungen mit der ehrwürdigen Tradition der ländlichen Seidenweberei berichten und dabei einen Blick hinter die Kulissen werfen. Denn für die Menschen dort ist Seide kein gewöhnlicher Stoff, sondern Seide ist Leben, sie verbindet die Lebenden mit den Toten, die Vorfahren mit den Nachfahren und garantiert so den Fortbestand der Welt. Das macht sie wertvoll und unersetzlich. Das gibt ihr Kraft. Sie zirkuliert, und sie lebt im Kreislauf der Natur, im Kreislauf der Gesellschaft und im Kreislauf der Generationen. Sie lebt in der Spiritualität und in der rituellen Pflege dieser Kreisläufe. Doch in diesen Tagen zerreißt das Band dieser Kreisläufe, ihre Pflege ist der Zerstörung und der Verachtung preisgegeben. Seide lebt, doch nun sie ist vom Tode bedroht. Ich möchte mit meinem Vortrag für eine neue Behutsamkeit und auch für eine neue Wertschätzung gegenüber archaischen Glaubensvorstellungen werben, die der Seide ihre tiefe Bedeutung verleihen. Nur sie können, wenn wir Glück haben, verhindern, dass dieses lebendige Weltkulturerbe untergeht, dass nichts davon übrigbleibt als kalter, toter Stoff, hoffnungslos abgeschlagen im Vermarktungskampf der Textilbranche und profanisiert in den Vitrinen der kunsthandwerklichen Zurschaustellung.

  1. Frank Schneehage (Zahnarzt, Hamburg)

Neue Zähne für den Isan: Erfahrungen aus einem königlichen Gesundheitsprojekt

Unter dem Patronat des Königs Bhumibol begeben sich im November jeden Jahres freiwillige Zahnärzte der Chulalongkorn Universität Bangkok mit Schwestern, Technikern, Soldaten sowie mobilem zahnärztlichen Equipment in die verschiedenen Regionen des Isan.

Die ländliche Bevölkerung des thailändischen Nordostens hat normalerweise keinen Zugang zu einer zahnmedizinischen Behandlung und wird mit diesem sehr gut organisiserten und weltweit größten zahnärztlichen Hilfsprojekt einer medizinischen und zahnmedizinischen Basisversorgung zugeführt.

Den Hamburger Zahnarzt Frank Schneehage verbindet eine fast dreißigjährige jährige Freundschaft mit dem derzeitigen Vizedekan der Faculty of Dentistry, Ass. Prof. Dr. Pichian Angchanpen. Von ihm wurde er 1994 erstmalig zur Teilnahme am „Kings Mobile Dental Unit“ eingeladen und nimmt seitdem als ständiges Mitglied im November an diesem humanitären Einsatz teil. Der Beitrag soll mit Fotodokumenten aus der Innenperspektive eines thailändischen Hilfsprojektes berichten, sowie Dokument einer langen thailändisch-deutschen Freundschaft sein.

  1. Chaiwat Thirapantu (Gastprofessor an der Universität Hamburg)

Zur aktuellen Lage in Thailand

Nach mehrmonatigen Demonstationen der sogenannten Rothemden und Gelbhemden sowie vermehrten Geüchten über einen bevorstehenden erneuten Militärputsch und diverser Verschwörungstheorien hat Abhisith Vejjajiva ein Dekret über die Auflösung des Parlaments erlassen. Die Thailänder werden also wahrscheinlich Anfang Juli wieder zur Wahl aufgerufen, um ihre Stimme für eine von ungefähr zehn politischen Parteien abzugeben. Welche Partei wird die Wahl gewinnen? Wird wieder eine Koalitionsregierung gebildet werden? Wie könnte diese aussehen? Was kommt noch nach der Wahl? Wird wieder Ruhe in die thailändische Politik zurückkehren oder ist eine Verschärfung der gegenwärtigen Konfrontation zu befürchten?

HGT Archiv 2010

Aus dem Programm des Thaitag 2010Dokument als PDF öffnen

12.00 -12.45

Fakten und Fiktionen in der thailändischen Geschichte

Prof. Dr. J. B. Terwiel

aus Göttingen

12.45-13.30

Catching, giving, and selling elephants: aspects of kingship, trade, and diplomacy in the late Ayutthaya period

Dr. Dhiravat na Pombejra

aus Bangkok

13.30-13.45

Pause

13.45-14.30

Europäische Klassik und „Klassik“ in der Thailiteratur

Prof. Dr. Pornsan Watanagura

aus Thailand

14.30-15.15

Beziehungen zwischen Thailand und Deutschland

Catthiyakorn Ph.D.

aus Münster

15.15-15.30

Pause

15.30-16.15

Interkulturelle Kommunikation

Carola Helwig

aus Hamburg

16.15-17.00

Ein Land im Wandel – aus Siam wird Thailand, 1885-1939

Dr. Lydia Seibel

aus Darmstadt

17.00-17.15

Pause

17.15-18.00

Der politische Konflikt in Thailand: Status Quo, Reform oder Revolution?

Dr. Marco Bünte

von GIGA